Liebe Patienten und Patientinnen, liebe Ärzte und Ärztinnen,

 

auf den untenstehenden Seiten haben wir für Sie zahlreiche Informationen rund um das Thema „Barrett“ zusammengestellt.

Für Patienten vor allem, um das Wissen um die Krankheit „Barrett-Ösophagus“ und „Barrett-Karzinom“ zu verbessern. Hierzu ist unser speziell entwickeltes Lernprogramm besonders gut geeignet.

Für Ärzte, um aktuelle Forschungsergebnisse der eigenen Forschungsgruppe und aus der internationalen Literatur zu präsentieren und in einem jeweils angehängten Kommentar diese wissenschaftlichen Arbeiten in ihren wesentlichen Aussagen – auch hinsichtlich ihres Bezuges zur ärztlichen Praxis – zusammen zu fassen.

Viel Freude beim Studium unseres Infoportals. Für Anregungen zur Weiterentwicklung des Portals sind wir dankbar.

INFO-PORTAL

Liebe Patientin, lieber Patient,

bei Ihnen wurde eine Erkrankung der Speiseröhre (Ösophagus) diagnostiziert.

Ausgehend von einer sog. Refluxkrankheit hat sich ein Barrett-Ösophagus (Barrett-Syndrom der Speiseröhre) entwickelt.

Eine Refluxkrankheit ist durch einen übermäßigen Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre gekennzeichnet – mit dem typischen Symptom „Sodbrennen“. Häufig entwickelt sich daraus eine Entzündung der Speiseröhre (Reflux-Ösophagitis).

Als Komplikation dieser Erkrankung kann sich im magennahen Anteil der Speiseröhre sog. Barrett-Schleimhaut entwickeln. Das bedeutet, dass sich unter dem Einfluss des Mageninhaltes dort eine Art von Schleimhaut entwickelt, die normalerweise nicht in der Speiseröhre vorkommt, sondern im Dünndarm. Diese Veränderung bezeichnet man als „intestinale Metaplasie“.

Diese eigentlich ortsfremde Schleimhaut kann sich von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern in der Speiseröhre ausdehnen und hat eine besondere Eigenschaft : gegenüber der „normalen Schleimhaut“ erhöht sich das Risiko für einen Krebs der Speiseröhre. Nicht jeder Reflux-Patient mit Barrett-Schleimhaut bekommt Speiseröhrenkrebs (medizinisch : Ösophagus-Karzinom), aber das Risiko ist eindeutig gegenüber Patienten ohne Barrett-Schleimhaut erhöht (etwa 2-4 von 100 Patienten mit Barrett-Schleimhaut entwickeln in ihrem weiteren Leben Speiseröhren-Krebs).

Mit einer Magenspiegelung (Gastroskopie) kann festgestellt werden, ob eine Entzündung der Speiseröhre besteht und ob sich schon Barrett-Schleimhaut gebildet hat. Die Diagnose wird letztlich vom Pathologen gestellt, der winzige Gewebeproben untersucht, die bei der Magenspiegelung aus auffällig veränderten Bezirken der Schleimhaut in der unteren Speiseröhre entnommen werden. Die Gewebeuntersuchung (Histologie) klärt auch, ob sich schon eine Entwicklung in Richtung Krebs anbahnt (Nachweis von sog. Dysplasien).

In der Regel ist es wohl so, dass Krebs (sog. Adenokarzinom) aus Barrett-Schleimhaut über Vorstufen (Dysplasien) entsteht. Dadurch hat man die Möglichkeit, krebsgefährdete Schleimhaut frühzeitig zu erkennen und noch vor der Entstehung von Krebs zu entfernen (meist ist das im Rahmen einer Magenspiegelung durch Entfernung verdächtiger Schleimhautanteile mit einer Schlinge möglich, in selteneren Fällen ist eine Operation erforderlich). Hat sich bereits einmal in einer Barrett-Schleimhaut eine Dysplasie entwickelt, gibt es heute moderne Verfahren, mit denen bei solchen besonders gefährdeten Patienten die gesamte Barrett-Schleimhaut bei einer Gastroskopie entfernt werden kann (sog. Radiofrequenz-Ablation).

Erfahren Sie also nach einer Magenspiegelung, dass bei Ihnen Barrett-Schleimhaut nachgewiesen wurde, sollten Sie sich bei Ihrem Arzt erkundigen, welche Konsequenzen dieser Befund für Sie hat. Auf jeden Fall wird nach einem gewissen Zeitabstand nochmals eine Magenspiegelung mit erneuter Entnahme von Gewebeproben erforderlich werden. Wann und wie oft solche Kontrollen notwendig sind, wird Ihnen Ihr Arzt in einem Gespräch mitteilen.

Die dabei empfohlenen Kontrolluntersuchungen sollten Sie in Ihrem eigenen Interesse unbedingt durchführen lassen, weil Sie auf diesem Wege das Risiko deutlich reduzieren können, an einem Krebs der Speiseröhre zu erkranken.

Zu weiteren und ausführlichen Informationen zum Barrett-Ösophagus verweisen wir auf unser Lernprogramm.

Barrett-Seminar für Patienten

 

Vorbemerkung:


Liebe Patientin, lieber Patient,

in unserem Patienten-Seminar zur Refluxkrankheit möchten wir Ihnen Informationen vermitteln, die Ihnen bei der Erkennung, Behandlung und Bewältigung dieser Krankheit von Nutzen sind.

Ein solches Seminar kann aber weder alle Ihre Fragen beantworten noch ihre persönliche Krankheitssituation berücksichtigen.
Daher kann es nicht einen Arztbesuch und ein ausführliches Gespräch mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin ersetzen.

Nur Ihr Arzt/Ihre Ärztin kann für Sie persönlich hinsichtlich Diagnostik und Behandlung die geeignete Lösung finden.
Wenden Sie sich mit Ihren Problemen also bitte an den Hausarzt oder Facharzt/-ärztin Ihres Vertrauens.


Und noch etwas:

Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.
Es handelt sich um allgemein zugängliche Links.

 

Viel Spaß beim Lesen und Lernen!

Ihr Team der Barrett-Initiative

Reflux - gar nicht schlimm ?

Reflux – gar nicht schlimm?

Refluxbeschwerden : das kennt fast jeder. Wer hat nicht schon einmal nach einer umfangreichen, abendlichen Mahlzeit Probleme mit Sodbrennen und Aufstoßen und Druckgefühl im Oberbauch gehabt ? Ein paar Schlucke Wasser trinken, sich hinlegen …… und innerhalb kurzer Zeit verschwinden die Beschwerden wieder.

Das zeigt: Reflux, also der Rückfluss von Mageninhalt bis in die Speiseröhre (= Ösophagus) und teilweise bis in den Mund – das allein ist noch keine Krankheit, sondern das sind Beschwerden, die ohne Weiteres bei Gesunden auftreten können und keine gesundheitlichen Folgen nach sich ziehen müssen.

Ganz anders ist die Situation bei Reflux-Patienten, also bei Menschen mit einer Refluxkrankheit (englisch: GERD). Bei diesen Menschen treten Reflux-beschwerden sehr häufig auf, nämlich mit einer Frequenz von mindestens 3mal pro Woche bis zu mehrfach täglich, teilweise auch nachts. In diesen Fällen ist Reflux dann wirklich eine Krankheit, weil die Lebensqualität oft ganz erheblich beeinträchtigt wird. Zusätzlich zu unangenehmem Aufstoßen kommt es häufig zu starkem Sodbrennen. Hierunter versteht man nicht nur einen sauren oder bitteren Geschmack im Mund, sondern teilweise auch einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein, der so heftig sein kann, dass der betroffene Patient oft befürchtet, eine Herzattacke zu haben (im englischen Sprachraum heißt Sodbrennen „heartburn“ = Herzbrennen: das beschreibt die Art des Schmerzes sehr gut). Oft bestehen auch Schmerzen im Oberbauch nahe beim unteren Ende des Brustbeines.

Bei einer schwerwiegenden Refluxkrankheit können weitere Beschwerden hinzu kommen: häufiger Hustenreiz (typischerweise Räusper-Husten), Heiserkeit, Schluckstörungen bis zum Steckenbleiben von Speisen in der Speiseröhre.

Diese Beschwerden sind dann ausgesprochen belastend für den Patienten und führen ihn in der Regel zum Arzt, damit dieser Medikamente gegen die Beschwerden verschreibt. Aber damit ist es nicht getan.

Refluxbeschwerden, die länger als 4 Wochen anhalten, müssen sorgfältig abgeklärt werden! Dazu muss eine endoskopische Untersuchung durchgeführt werden (sog. Gastroskopie), bei der mit einem flexiblen optischen Gerät (Endoskop) durch den Mund die Speiseröhre und der Magen ganz genau untersucht werden kann. Nur mit dieser Untersuchung kann man feststellen, wie gefährlich die Refluxkrankheit bei dem jeweiligen Patienten ist.

Geklärt wird dabei

  • ob schon eine stärkere Entzündung vorliegt
  • ob ein Zwerchfellbruch (sog. Hiatushernie) besteht und zum Reflux beiträgt
  • ob sich schon sog. Barrett-Schleimhaut entwickelt hat, die langfristig das Risiko für einen Krebs der Speiseröhre erhöht
  • oder ob sogar schon krebsverdächtige Veränderungen

Also: bei länger bestehenden Refluxbeschwerden muss der Befund mit einer endoskopischen Untersuchung abgeklärt werden, um nicht eine möglicherweise schon bestehende gefährliche Veränderung in der Speiseröhre zu übersehen. Ein Arzt, der bei lange bestehenden Refluxbeschwerden einfach Medikamente verschreibt, aber nicht auf einer endoskopischen Untersuchung besteht, begeht einen – für den Patienten langfristig möglicherweise verhängnisvollen – Fehler.

 

‼ 👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT :

Gelegentlicher Reflux ist meist gar nicht so schlimm.  Aber er kann sich zu einer Krankheit mit lange andauernden Beschwerden entwickeln – und dann ist Reflux wirklich schlimm und oft schmerzhaft. Dann muss geklärt werden, ob möglicherweise schon gefährliche Veränderungen in der Speiseröhre bestehen. Eine Endoskopie (Gastroskopie = Magenspiegelung) ist dann unbedingt notwendig.

Refluxbeschwerden: viel mehr als Sodbrennen

Refluxbeschwerden: viel mehr als Sodbrennen


„Typische“  Refluxbeschwerden sind:

  • Aufstoßen von Mageninhalt
  • Aufstoßen von Luft („Rülpsen“)
  • Rückfluss von Mageninhalt (Säure, Galleflüssigkeit) bis in den Mund mit saurem oder bitterem Geschmack; Regurgitation = Rückfluss von Nahrung aus dem Magen
  • Brennen im Bereich der Speiseröhre mit brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein (Abgrenzung gegen Herzschmerz oft schwierig!)
  • Schmerz im Oberbauch unterhalb des unteren Endes des Brustbeines


Darüber hinaus gibt es aber zahlreiche Symptome, die ebenfalls Folge einer Refluxkrankheit sein können :

  • Anhaltende Halsschmerzen
  • Chronische Heiserkeit ( durch Reflux-Entzündung des Kehlkopfes )
  • Stimmstörungen durch Funktionsstörung der Stimmbänder
  • Chronischer Husten, vor allem als Räusperhusten
  • Chronische Bronchitis, selten Lungenfibrose
  • Schluckbeschwerden im Hals
  • Schluckbeschwerden durch Schmerzen beim Schlucken von Nahrung
  • Erosionen/Defekte des Zahnschmelzes im Bereich der Zahnhälse
  • Bei Kindern: Aspiration/Regurgitation von Säure/Nahrung in die Atemwege mit anschließender Lungenentzündung; Bronchialasthma; Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündung

Bei diesen „extraintestinalen“ (nicht direkt der Speiseröhre zuzuordnenden) Beschwerden ist häufig, aber bei weitem nicht in allen Fällen ein Zusammenhang mit Reflux nachzuweisen.

Eine Abklärung und ein Behandlungsversuch müssen deshalb individuell für Patienten geplant werden.

 

‼👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT : Brennen hinter dem Brustbein, saures Aufstoßen und Schluckbeschwerden sind die häufigsten Beschwerden bei der Refluxkrankheit.

 

Refluxkrankheit: welche Untersuchungen?

Refluxkrankeit: welche Untersuchungen?

Die Diagnostik bei Refluxbeschwerden sollte stufenweise erfolgen. Nicht bei jedem Patienten sind alle diagnostischen Verfahren notwendig.

Ziel der Diagnostik ist es,

  • die richtige Diagnose zu stellen
  • zu klären, ob die Beschwerden des Patienten tatsächlich durch die Diagnose erklärt werden
  • zu klären, ob und in welchem Umfang die Erkrankung zukünftig überwacht werden muss
  • die geeignete und wirksame Therapie vorzuschlagen
  • Veränderungen nachzuweisen oder auszuschließen, die schon Krebs sind oder ein hohes Risiko für zukünftigen Krebs bedeuten.

 

Folgende diagnostischen Verfahren werden eingesetzt:

  1. Befragung zur Vorgeschichte

Die Vorgeschichte des Patienten/der Patientin wird erfragt, z.B.: wie oft besteht Reflux? Auch nachts? Bestehen Schluckstörungen? Bestehen Warnzeichen (Essen bleibt stecken; Blutarmut)? Welche Medikamente werden eingenommen? Gibt es Reflux oder Speiseröhrenkrebs in der Familie?

 

  1. Endoskopie (Spiegelung von Speiseröhre und Magen)

Das ist die wichtigste diagnostische Maßnahme bei anhaltenden Refluxbeschwerden. Mit einem biegsamen optischen Gerät (Gastroskop) kann die Speiseröhre von innen angeschaut und können winzigste Veränderungen der Schleimhaut festgestellt werden. Eine stärkere Entzündung (Refluxösophagitis) kann ebenso sicher erkannt werden wie beginnende oder schon fortgeschrittene bösartige Veränderungen. Auch ein Vielzahl anderer Fragen kann durch die Endoskopie beantwortet werden; so kann z.B. eine allergische Entzündung der Speiseröhre geklärt werden. Definitiv geschieht das durch die Untersuchung von Gewebeproben unter dem Mikroskop. Solche Proben (Biopsien) werden regelmäßig bei der Endoskopie mit einer winzigen Zange schmerzlos entnommen.
Damit die Endoskopie für den Patienten nicht unangenehm ist, wird sie in aller Regel unter Sedierung bzw. Kurznarkose (sog. „Schlafspritze“) durchgeführt.

 

Wichtig: vor der ersten Gastroskopie sollten möglichst für 2-3 Wochen säurehemmende Tabletten (Omeprazol, Pantoprazol usw.) abgesetzt werden. Die Aussagekraft der Untersuchung wird dadurch verbessert.

 

  1. pH-Metrie und pH-Metrie mit Impedanzmessung

Mit diesen Verfahren wird untersucht, in welchem Umfang (Zeit und Menge) Mageninhalt in die Speiseröhre zurück fließt. Diese Untersuchungen werden z.B. dann eingesetzt, wenn ein Patient erhebliche Refluxbeschwerden hat, aber bei der Endoskopie kein Befund entdeckt wird, der diese Beschwerden erklärt.
Auch bei möglicherweise durch Reflux ausgelösten Beschwerden außerhalb der Speiseröhre (z.B. lange anhaltender Husten, für den keine sonstige Erklärung gefunden wird) setzt man diese Verfahren ein.

Die gennannten Untersuchungen machen das Schlucken einer Sonde erforderlich, die mit Sensoren versehen ist, die in verschiedenen Abschnitten der Speiseröhre das Vorhandensein von Säure (oder Galleflüssigkeit) registrieren.

Das moderne Verfahren der pH-Metrie kombiniert mit Multikanal-Impedanzmessung ermöglicht nicht nur die Messung des pH-Wertes in der Speiseröhre, sondern auch von Bewegungen von Säure, Luft und Nahrung in der Speiseröhre, was Rückschlüsse auf eine möglicherweise gestörte Funktion des Organs zulässt.

Damit können auch Patienten mit Refluxbeschwerden erkannt werden, bei denen Säure gar nicht die ausschlaggebende Rolle spielt.

 

  1. Manometrie

Die Druckmessung in der Speiseröhre kommt in der Diagnostik von Reflux nur ausnahmsweise zum Einsatz. Beispielsweise dann, wenn Reflux und unklare Schmerzen hinter dem Brustbein bestehen, die möglicherweise mit Verkrampfungen der Muskulatur der Speiseröhre zusammen hängen (Ösophagus-Krämpfe/Spasmen). Das Verfahren wird auch eingesetzt, um eine Störung des unteren Speiseröhren-Schließmuskels zu beweisen oder auszuschließen (sog. Achalasie) und vor einer geplanten Anti-Reflux-Operation.

 

  1. Röntgen (Ösophagus-Breischluck)

Das Verfahren wird heute nur noch in ganz seltenen Fällen eingesetzt. Eine gewisse Bedeutung hat aber eine Funktionsdiagnostik mit Röntgenaufzeichnung bei Schluckbeschwerden, die durch Störungen im Bereich des Speiseröhren-Einganges (oberer Schließmuskel) ausgelöst werden.

 

  1. Schluckzentrum

Bei einigen wenigen Patienten können bestehende Refluxbeschwerden trotz umfangreicher Diagnostik nicht geklärt und/oder nicht effektiv behandelt werden. In diesen unklaren Fällen empfiehlt sich die Vorstellung des Patienten in einem spezialisierten „Schluckzentrum“ – meist in einer Klinik – , wo alle Befunde nochmals ausgewertet, evtl. ergänzt und eine Stellungnahme durch Fachärzte verschiedener medizinischer Fächer eingeholt wird.

Auskunft hierzu erhalten Sie von Ihrem Gastroenterologen.

 

‼ 👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT: die Spiegelung (Gastroskopie) ist das wichtigste Untersuchungsverfahren bei anhaltenden Refluxbeschwerden. Fast immer werden dabei Proben aus der Schleimhaut entnommen (Biopsien).

ACHTUNG: weisen Sie den Arzt darauf hin, wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen (dann muss evtl. auf Biopsien verzichtet werden).

Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt. Setzen Sie niemals ohne Rücksprache mit dem Arzt blutverdünnende Medikamente ab!

 

Refluxkrankheit: welche Behandlung?

Refluxkrankheit: welche Behandlung?

In der Regel wird die Refluxkrankheit mit Medikamenten behandelt. Ziel der Behandlung ist eine weitgehende Beschwerdefreiheit und damit die Wiederherstellung der durch Refluxbeschwerden eingeschränkten Lebensqualität. Auch sollen Komplikationen einer schweren Refluxkrankheit (z.B. Blutung oder narbige Einengung = Stenose der Speiseröhre) verhindert werden.


Medikamente zur Behandlung der Refluxkrankheit

  1. Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI)

Das sind Medikamente, die die Säurebildung in der Magenschleimhaut reduzieren (z.B. Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol, Es-Omeprazol, Rabeprazol). Diese Medikamentengruppe stellt heute die Standardbehandlung bei Refluxbeschwerden dar. Zum Erreichen von Beschwerdefreiheit sind bei verschiedenen Patienten unterschiedliche Dosierungen notwendig. Daher wird heute in der Regel die Behandlung mit einer Standard-Dosis begonnen (z.B. 20 mg Omeprazol täglich). Diese Behandlung wird bis zur Beschwerdefreiheit durchgeführt. Dann kann langsam die Dosis reduziert werden bis zu einer Dosis, welche gerade noch dafür sorgt, dass keine nennenswerten Beschwerden mehr auftreten. Viele Patienten führen erfolgreich eine Intervalltherapie durch (Einnahme z.B. jeden zweiten Tag), bei manchen Patienten ist sogar eine Einnahme nach Bedarf ohne festes Schema ausreichend.

Falls die Standard-Dosis nicht ausreicht, um die Beschwerden zu beseitigen, kann die Dosis vorübergehend verdoppelt werden. Ist auch hiermit Beschwerdefreiheit nicht zu erzielen, handelt es sich um eine ungewöhnliche Situation, die einer aktuellen Abklärung bedarf (nochmalige endoskopische Untersuchung; ph-Metrie; Ausschluss einer massiv erhöhten Säurebildung durch eine Tumorkrankheit; Ausschluss einer muskulären Störung der Speiseröhre durch eine Manometrie usw.).

Das Risiko für Nebenwirkungen unter einer PPI-Therapie ist insgesamt gering. Eine langzeitige Behandlung über Monate oder gar Jahre kann aber Nebenwirkungen verursachen (z.B. ein erhöhtes Risiko für eine Störung der normalen Bakterienbesiedlung im Dünn- und Dickdarm einschl. einer Infektion mit Clostridien). Auch Stoffwechselfunktionen (Vitamin B12; Magnesium; Knochenstoffwechsel) können beeinflusst werden. Ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche (z.B. Hüftfrakturen) wurde bei Langzeit-Einnahme (viele Jahre) nachgewiesen.

Daher müssen Patient und Arzt immer wieder einmal neu überlegen, ob die Einnahme eines PPI überhaupt weiter erforderlich ist.

  1. Antazida (Säurebinder)

Hierbei handelt es sich um rezeptfreie Medikamente, die Magensäure direkt im Magen binden, indem sie die Säure praktisch „aufsaugen“. Diese Medikamente in Form von Kautabletten oder Gel haben eine spezielle Struktur mit einer großen Oberfläche, welche Magensäure, aber auch andere Bestandteile des Magensaftes an sich bindet („puffert“). Das älteste und heute nicht mehr gebräuchliche Antazidum ist Natron.

Antazida (z.B. Magaldrat) werden von vielen Refluxpatienten bei Bedarf eingenommen; sie führen innerhalb von wenigen Minuten zu einer Linderung der Beschwerden. Für eine Dauerbehandlung sind sie nicht geeignet. Viele Antazida enthalten Aluminium-Salze, deren Nebenwirkungspotential kritisch gesehen wird.

  1. Alginat

Die Ausgangssubstanz Alginsäure wird von Braunalgen gebildet. Alginate sind Gelbildner. Bei Kontakt des eingenommenen flüssigen Alginats mit Magensaft quillt dieses im Magen wie Gelatine auf und bindet dabei Magensäure. Man stellt sich vor, dass dabei eine Sperre der Magensäure zur Speiseröhre hin entsteht.  Alginat wird von manchen Patienten abends eingenommen, die vor allem nachts trotz PPI-Einnahme Refluxbeschwerden/Sodbrennen haben.  Auch Alginate sind nicht für eine Dauertherapie geeignet.

 

‼👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT: Refluxbeschwerden können bei den meisten Patienten gut mit Medikamenten behandelt werden.

ACHTUNG: die Einnahme der Medikamente (PPI) über viele Jahre oder über mehrere Monate in ungewöhnlich hoher Dosierung ist nicht unbedenklich!

Bei Langzeit – „Abhängigkeit“ von der Einnahme solcher Medikamente: unbedingt mit dem Arzt sprechen. In diesen Fällen kann eine Umstellung der Medikamente oder eine Operation die bessere Alternative sein.

 

Refluxkrankheit: Alternativen zu Medikamenten

Was gibt es noch an Behandlungsmöglichkeiten außer Medikamenten?


Medikamente – hauptsächlich sog. Protonenpumpeninhibitoren (PPIs) – werden von fast allen Patienten/Patientinnen mit Refluxkrankheit eingenommen. Refluxbeschwerden können hiermit in der Regel deutlich reduziert oder ganz beseitigt werden.
Eine langzeitige Einnahme über viele Monate oder Jahre ist aber mit Risiken belastet – wie bei fast allen Medikamenten.

 

Deshalb sollten auch andere  Maßnahmen in die Behandlung einbezogen werden.

Dazu gehören :

  • das Gewicht reduzieren bei bestehendem Übergewicht – vor allem weniger Süßes und Fettes essen
  • leichte, aber regelmäßige sportliche Aktivitäten
  • bei nächtlichen Refluxbeschwerden mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen
  • nicht sehr spät abends essen
  • keine üppigen Mahlzeiten spät abends (nach 19 Uhr)
  • mit dem Rauchen aufhören
  • Alkoholkonsum reduzieren, vor allem am späten Abend
  • Stress abbauen; Entspannung lernen (Yoga, autogenes Training oder entspannt lesen oder Musik hören)
  • Kleidung vermeiden, die den Oberbauch einengt (z.B. Hosenträger statt engem Gürtel)

 

‼👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT:

Sie haben es schon geahnt : gesünder leben hilft auch bei Reflux.

Man muss es aber auch tun.

 

 

Refluxkrankheit: was kann ich selbst tun? Ratschläge zu Ernährung und Lebensführung.

Was kann ich selbst tun?  

Weitere Ratschläge zu Ernährung und Lebensführung.

 

Ernährung

Über den Zusammenhang bestimmter Nahrungsmittel mit Refluxbeschwerden gibt es nur wenige gesicherte Erkenntnisse.  Das einfachste Prinzip besteht darin, solche Nahrungsmittel zu vermeiden, nach deren Konsum wiederholt Sodbrennen aufgetreten ist. Große und fettreiche Mahlzeiten sollten vermieden werden. Falls dennoch einmal – etwa bei einer Familienfeier – sehr reichlich gegessen wurde, empfiehlt sich direkt anschließend ein kleiner „Verdauungsspaziergang“, wodurch der Weitertransport der Nahrung aus dem Magen erleichtert wird. Vorbeugend kann direkt nach einer solchen Mahlzeit auch ein Beutel Antazidum-Gel eingenommen werden (z.B. Magaldrat).

Sehr späte abendliche Mahlzeiten sollten vermieden werden. Die letzte Abendmahlzeit sollte in der Regel nicht nach 19 Uhr liegen. Bei Neigung zu nächtlichem Reflux kann es sinnvoll sein, eine kleine Spätmahlzeit zu sich zu nehmen, bestehend z.B. aus Haferflocken und Banane. Danach noch mal ein kleiner Spaziergang. Tagsüber hilft das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi: die dadurch ausgelöste vermehrte Speichelproduktion wirkt in gewissem Umfang säurehemmend.

Folgende Nahrungsmittel lösen erfahrungsgemäß bei Refluxpatienten besonders häufig Beschwerden aus:

  • Kaffee
  • saure Säfte (Orangensaft), sehr saures Obst (Zitrone)
  • die Kombination von süß und sauer, z.B. in Tomatenketchup
  • sehr fettreiches Essen, z.B. Mayonnaise; Salate mit Mayonnaise
  • frittierte Nahrungsmittel
  • sehr scharf gewürzte Speisen
  • Schokolade
  • Alkohol – vor allem säurebetonter Wein und Schnäpse
  • Nahrungsergänzungsmittel mit hohem Anteil an Aminosäuren und Kalzium
  • sehr salzreiche Nahrung

Auch sollte das Essen entspannt und ohne Zeitdruck erfolgen. Mittags empfiehlt sich eine kurze Essenspause mit einer kleinen Mahlzeit im Sitzen, mit stillem Mineralwasser und ohne wiederholten Blick auf die Uhr. Sich zum Essen etwas Zeit zu nehmen, ist entscheidend.

Die heute verbreitete mittägliche Essensform (Coffee to go in der einen Hand, Pappschachtel mit Chinanudeln in der anderen Hand, Essen im Gehen oder Stehen unter Zeitdruck und mit ständigem Smartphone-Kontakt) ist für den Magen belastend und schädlich und fördert Reflux.

Dann besser für mittags von zuhause ein oder zwei Bananen und/oder körnigen Frischkäse mitnehmen und diese dann in Ruhe zusammen mit einem Getränk verzehren. Wasser – kein Softdrink.

 

Lebensführung

Der Magen unterliegt einer erheblichen Beeinflussung durch das vegetative Nervensystem.

Deshalb wirken sich nervlich belastende Einflüsse auf den Magen aus, besonders auf die Säureproduktion im Magen und damit auch in Form von Refluxbeschwerden. Diese Zusammenhänge sind seit langem bekannt und sprichwörtlich (ärgere ich mich über etwas oder jemanden, „werde ich sauer“).

Wenn Sie unter starken Refluxbeschwerden leiden, sollten Sie in einer ruhigen Stunde einmal darüber nachdenken, wie Sie ihr Leben so verändern können, dass seelisch belastende Einflüsse reduziert werden. Das ist natürlich gar nicht einfach, aber für die Besserung Ihrer Beschwerden entscheidend wichtig, langfristig sogar wichtiger als Medikamente.

Was belastet Sie besonders? Im Beruf? Im Privatleben? Kann eine belastende Situation durch ein Gespräch beseitigt oder wenigstens entschärft werden? Gehen Sie nicht mehrere Abende nacheinander mit einem ungelösten Konflikt ins Bett! Schaffen Sie Freiräume für sich – z.B. indem Sie einen Tag am Wochenende ganz für Ihr Privatleben und ggf. für die Familie freihalten. Machen Sie sich Gedanken dazu, was in Ihrem Leben wirklich wichtig ist…… und welche Dinge in Ihrem Leben Zeit und Energie und Nerven beanspruchen, die eigentlich gar nicht so wichtig sind.

Lernen Sie, wieder entspannt zu genießen: mal etwas Schönes in Ruhe mit Familie und Freunden zu essen; mal richtig am Wochenende auszuschlafen; einen kleinen Wanderausflug zu unternehmen; sportlich aktiv zu sein – aber ohne großen Ehrgeiz, ohne Pulszähler, ohne Leistungsmesser am Armband, ohne Musik über Kopfhörer ….. hören Sie sich mal wieder die Naturgeräusche im Wald an! Lassen Sie sich nicht mehr so sehr fremdbestimmen wie zuvor.

Natürlich sind diese Ratschläge nicht leicht umzusetzen. Das gelingt meist nur langsam, Schritt für Schritt. Aber Sie sollten das im Interesse Ihrer Gesundheit jetzt anpacken! Solche positiven Veränderungen in Ihrem Leben helfen ja auch nicht nur Ihrem Magen, sondern wirken sich ganzheitlich auf Sie, auf Ihren Körper und Ihre Seele gesundheitsfördernd aus! Und tun auch den Menschen in ihrer Umgebung gut.

 

‼👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT: Refluxbeschwerden sind in vielen Fällen eine Zivilisationskrankheit, durch unsere ungesunde, hektische Lebensweise ausgelöst und verstärkt.

Sie gehören da in eine Reihe mit Bluthochdruck, Spannungskopfschmerz, Verspannungen im Rückenbereich, psychischen Erschöpfungszuständen (burnout) usw.

Nehmen Sie mal den Fuß vom Gaspedal und schaffen sich Freiraum für Ent-Spannung.

 

Link: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/sodbrennentherapie100.pdf

 

Operation - und alles wird gut?

Operation – und alles wird gut?

 

Eine schwerwiegende chronische Refluxkrankheit kann auch durch eine Operation behandelt werden. Zuerst wird der Arzt immer versuchen, die Refluxbeschwerden mit Medikamenten zu bessern. Aber bei einem Teil der Patienten gelingt das nicht befriedigend. Es ist eine Dauereinnahme von Medikamenten erforderlich, in nicht seltenen Fällen muss die Menge der Tabletten gesteigert werden. Viele Patienten haben das Gefühl einer Abhängigkeit von Tabletten, ohne dass diese eine Heilung bewirken. Lässt der Patient die Tabletten nur einen oder zwei Tage weg, setzen die Refluxbeschwerden sofort wieder ein, oft noch stärker als vor Beginn der Tablettenbehandlung.

Diese Situation empfinden viele Refluxpatienten als unbefriedigend und fragen nach einer alternativen Behandlung. Solchen Patienten kann eine Behandlung ihrer Refluxkrankheit durch den Chirurgen angeboten werden.

Wird eine Operation in Betracht gezogen, sollte zunächst eine ausführliche Beratung durch einen Chirurgen/eine Chirurgin erfolgen, der/die sog. Anti-Reflux-Operationen in größerer Anzahl und regelmäßig und daher mit entsprechender Erfahrung durchführt. Ihr behandelnder Gastroenterologe wird Ihnen gerne einen Sprechstunden-Termin bei einem solchen spezialisierten Viszeral-Chirurgen vermitteln.

 

Das Prinzip der Operation bei Refluxkrankheit erscheint einfach:

Der Refluxkrankheit liegt ja – wie der Name schon sagt – ein vermehrter Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre zugrunde. Beim Gesunden wird ein solcher Rückfluss durch einen funktionierenden Schließmuskel (unterer Ösophagus-Sphinkter) um unteren Ende der Speiseröhre am Übergang zum Magen verhindert.  Auch beim Gesunden kann es gelegentlich einmal zu einer kurzen Episode mit Reflux kommen, diese klingt aber schnell ab und wird nicht zum Dauerproblem.

Die „Reflux-Bremse“ beim Gesunden besteht aus zwei sich ergänzenden Mechanismen: zum Einen aus dem unteren Schließmuskel der Speiseröhre, der als Ventil wirkt: der Nahrungstransport in den Magen wird ermöglicht, der Rückfluss aus dem Magen in die Speiseröhre aber verhindert. Der zweite Mechanismus besteht darin, dass eine gesunde Speiseröhre durch die Aktivität ihrer Muskelwand dafür sorgt, dass Mageninhalt – wenn er doch einmal zurück geflossen ist – innerhalb kurzer Zeit wieder in den Magen zurück befördert wird.

Die Operation (Anti-Reflux-Operation) sorgt dafür, dass der gestörte Verschluss zwischen Speiseröhre und Magen wieder hergestellt wird. Dieser Verschluss ist bei Refluxkranken häufig massiv gestört. Der beim Gesunden außerhalb des Schluckvorganges dicht verschlossene untere Speiseröhren-Schließmuskel ist bei Refluxpatienten oft ständig und weit geöffnet, vor allem auch dann, wenn ein sog. Zwerchfellbruch besteht (Hiatushernie). In diesem Fall ist durch eine Lücke im Zwerchfell der Magen einige Zentimeter weit nach oben in den Brustkorb „gerutscht“ und der Verschluss funktioniert überhaupt nicht mehr.

Die Anti-Reflux-Operation zielt darauf ab, genau diesen Defekt zu beseitigen. Durch eine sog. Fundoplikatio wird der gestörte Verschluss wieder hergestellt. Dies geschieht dadurch, dass aus dem oberen Magenanteil eine Manschette gebildet wird, die den untersten Teil der Speiseröhre umschließt und auf diese Weise die zuvor weite Öffnung zum Magen hin wieder einengt und im Idealfall wieder einen Ventilverschluss aufbaut.

Das mit der Operation hört sich einfacher an als es ist.

Der Verschluss zwischen Speiseröhre und Magen ist beim Gesunden ein kompliziertes Ventil aus vielen Einzelbestandteilen, das in seiner Funktion durch eine Operation nur schwierig komplett wieder herzustellen ist. Dennoch gelingt die Operation aber bei der Mehrzahl der Patienten so gut, dass anschließend die Refluxbeschwerden deutlich gebessert sind und oft säurehemmende Medikamente nicht mehr oder seltener als zuvor eingenommen werden müssen.

Erfreulicherweise kann die Anti-Reflux-Operation heute als minimal-invasiver Eingriff durchgeführt werden (also laparoskopisch, ohne größeren Bauchschnitt).

Vor Planung der Operation müssen dem Chirurgen alle wesentlichen Untersuchungsbefunde vorliegen, z.B. über das Bestehen einer Hiatushernie und deren Größe und über eine regelrechte Funktion der Speiseröhre selbst (in der Regel ist eine vorherige Manometrie erforderlich). Auch muss ein Reflux objektiv gesichert sein (pH-Metrie) und endoskopisch müssen beginnende oder bereits vorhandene bösartige Veränderungen der Speiseröhre und des Magens ausgeschlossen sein.

Also: alles hängt von einer sorgfältigen Planung und Vorbereitung der Operation ab und davon, dass diese von einem Chirurgen/einer Chirurgin mit spezieller Erfahrung durchgeführt wird. Zur Vorbereitung gehört natürlich auch ein Aufklärungsgespräch, in dem auch mögliche Nachteile und Komplikationen der Operation besprochen werden.

Bei guter Vorbereitung bietet die Operation (Fundoplikatio) solchen Refluxpatienten, die mit Medikamenten nicht zufriedenstellend behandelt werden können, eine gute Erfolgsaussicht mit der Chance weitgehender dauerhafter Befreiung von Refluxbeschwerden.

 

‼👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT:  eine Operation (Fundoplikatio) kann Patienten helfen, die mit Medikamenten und Ernährungsumstellung, Gewichtsabnahme usw. nicht beschwerdefrei werden.
Voraussetzung für einen langfristigen Erfolg der Operation ist aber, dass durch Voruntersuchungen schon eine Einschätzung erfolgt, ob der Patient von der Operation profitieren wird – oder nicht.

Die Erfahrung des Chirurgen/der Chirurgin ist wesentlich für den Operationserfolg,

 

Informative Links :

https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/vttg/Seiten/oesophaguszentrum-refluxerkrankung.aspx

https://www.kssg.ch/system/files/media_document/2017-06/Refluxkrankheit.pdf

https://www.youtube.com/watch?v=9bnIuKiHdDE   (in Englisch)

 

Ich habe ein Barrett-Syndrom: muss ich mir Sorgen machen?

Ich habe ein Barrett-Syndrom: muss ich mir Sorgen machen?

 

Noch vor einigen Jahren wurde vermutet, dass etwa jeder zehnte Patient mit Barrett-Ösophagus im Laufe seines Lebens eine Krebserkrankung der Speiseröhre (Barrett-Karzinom) entwickeln würde.

Glücklicherweise ist inzwischen gesichert, dass das Risiko viel geringer ist, als zunächst vermutet wurde. In der Krebsstatistik (2018) steht in Deutschland Speiseröhrenkrebs bei Männern auf Platz 13 der Krebserkrankungen, bei Frauen auf Platz 22.

Speiseröhrenkrebs ist bei Männern vier Mal häufiger als bei Frauen.

Die Anzahl der Barrett-Karzinome ist tatsächlich noch deutlich geringer, da in die Statistik auch sog. Plattenepithel-Karzinome der Speiseröhre einfließen (die etwa die Hälfte aller Speiseröhren-Karzinome ausmachen).

Beunruhigung ist vor allem deshalb entstanden, weil Barrett-Karzinome über einen Zeitraum von 20 Jahren insgesamt eine starke zahlenmäßige Zunahme gezeigt haben. Diese Zunahme ist allerdings in den letzten Jahren deutlich abgeflacht.   Insgesamt sind Barrett-Karzinome eine relativ seltene Krebsform – Darmkrebs ist z.B. bei Männern sechs Mal häufiger !

Somit besteht bei Barrett-Ösophagus ein gewisses, aber doch geringes Krebsrisiko.

Zumindest ein Teil der Krebserkrankungen ist durch Vorsorgemaßnahmen zu verhindern. Daher empfehlen sich nach erstmaliger Diagnose eines Barrett-Ösophagus endoskopische Kontrolluntersuchungen (Magenspiegelung) zur Überwachung und Früherkennung. Dabei richtet sich der Zeitabstand der Untersuchungen nach dem individuellen endoskopischen und histologischen Befund (Gewebeproben).

Ihr behandelnder Arzt wird sie nach einer Magenspiegelung über eine ggf. notwendige Kontrolluntersuchung informieren. Falls nicht: fragen Sie unbedingt nach!

 

‼👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT:  Sie müssen sich keine großen Sorgen machen, aber wachsam sein (neu auftretende Beschwerden → unverzüglich den Arzt aufsuchen!)  und notwendige endoskopische Kontrolluntersuchungen unbedingt durchführen lassen !

 

Barrett-Syndrom der Speiseröhre: was ist noch wichtig?

Barrett-Syndrom der Speiseröhre: was ist noch wichtig?

 

Barrett-Syndrom der Speiseröhre = Barrett-Ösophagus bedeutet, dass der untere Teil   der   Speiseröhre   mit  sog.   spezialisierten   Zylinderepithel ausgekleidet   ist („Zylinderepithel-Metaplasie“).

Dagegen ist beim Gesunden die gesamte Speiseröhre mit sog. Plattenepithel ausgekleidet. Das ist ein Epithel (oberste Zellschicht der Schleimhaut), wie es (dort allerdings noch mit einer Hornschicht) auch an der Haut zu finden ist.

Das spezialisierte Zylinderepithel bei Barrett-Ösophagus sieht dagegen aus wie eine Schleimhaut im Darm (oder im Magen).

Warum genau dieses Barrett-Epithel sich bei Refluxkranken in der Speiseröhre entwickelt, ist letztlich nicht bekannt. Die Entwicklung ist nicht zwangsläufig: der überwiegende Teil von Refluxpatienten bekommt nie eine Barrett-Schleimhaut!

Anhaltende Entzündungsvorgänge in der unteren Speiseröhre führen wohl zu einer Störung von Signalwegen in den Zellen der Schleimhaut, die zu der beschriebenen Zylinderzell-Metaplasie führen. Neben den äußeren Faktoren (Säure-Einwirkung und andere) spielen auch genetische (erbliche) Faktoren eine Rolle – wie auch der deutliche Geschlechter-Unterschied bei Barrett-Ösophagus und Barrett-Karzinom zeigt (deutlich häufiger bei Männern als bei Frauen).

Diese Zusammenhänge werden von wissenschaftlichen Arbeitsgruppen der Chirurgischen Universitätsklinik Leipzig intensiv erforscht.

Viele Studienzentren in Deutschland beteiligen sich an diesen wichtigen Forschungen, von denen langfristig Patienten mit Barrett-Ösophagus profitieren werden.

 

‼👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT: Wird bei Ihnen ein Barrett-Ösophagus festgestellt, sollte die Speiseröhre für Sie immer im Blickfeld bleiben. Fragen Sie immer wieder einmal ihren Arzt, ob Kontrollen erforderlich sind (Magenspiegelung).

Sollten sich Krebsvorstufen entwickeln, können diese durch endoskopische Kontrollen (Magenspiegelung) rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

 

Links

https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/vttg/Seiten/forschung-prof-gockel-eac.aspx

https://www.usz.ch/app/uploads/2021/01/4_Gockel_Barrett-Oesophagus-und-Speiseroehrenkarzinom_Epidemiologie.pdf

 

Barrett-Syndrom: wie oft muss ich mich untersuchen lassen?

Barrett-Syndrom: wie oft muss ich mich untersuchen lassen ?

In  Abhängigkeit vom Vorhandensein von intraepithelialen Neoplasien (= Dysplasien = Krebsvorstufen) werden folgende Überwachungsintervalle für Kontroll-Endoskopien mit Entnahme von Gewebeproben empfohlen:

  1. Keine intraepitheliale Neoplasie: Kontrolle nach 1 Jahr, bei Bestätigung von Barrett-Schleimhaut kann alle 3-4 Jahre eine Kontroll-ÖGD erfolgen.
  2. Leichtgradige intraepitheliale Neopasie: falls herdförmige Schleimhautverän-derungen sichtbar sind, sollte umgehend eine endoskopische Therapie erfolgen (z.B. Entfernung mit der Schlinge).

Falls keine herdförmigen Veränderungen nachweisbar sind: Kontrolle im ersten Jahr halbjährlich, dann jährlich; alternativ kann eine Ablation mit RFA* erfolgen (Radiofrequenz-Ablation) oder mit alternativen Verfahren.

  1. Hochgradige intraepitheliale Neoplasie: endoskopische Therapie (Entfernung mit der Elektroschlinge oder einem alternativen Verfahren) empfohlen. Bei hochgradiger Dysplasie muss unbedingt sichergestellt werden, dass nicht doch schon ein Karzinom besteht – das dann stadiengerecht behandelt werden muss.

Wiederholte endoskopische Behandlungsversuche mit Abtragungen dürfen nicht dazu führen, dass eine doch schon notwendige Operation versäumt wird!

Sprechen Sie nach der Gastroskopie Ihren Arzt auf den Zeitabstand bis zur nächsten Untersuchung an !

 

* Radiofrequenzablation:

Ein Ballon, der an seiner Oberfläche Elektroden enthält, wird unter endoskopischer Kontrolle in der Speiseröhre aufgeblasen und erhält direkten Kontakt zur Barrettschleimhaut. Durch kontrollierte Verabreichung  von Radiofrequenzstrom über einen Generator wird die Barrettschleimhaut verschorft (Radiofrequenzablation). Aufgrund begrenzter Eindringtiefe wird nur die Schleimhaut verschorft, tiefere Gewebsschichten werden geschont. Hierdurch treten nur in einem geringen Prozentsatz narbige Verengungen der Speiseröhre nach Behandlung auf.

 

‼👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT:   je auffälliger der endoskopische Befund bei der Magenspiegelung ist und je verdächtiger das histologische Ergebnis (Gewebeproben) ist, umso eher ist eine endoskopische Kontrolluntersuchung mit erneuter Entnahme von Gewebeproben erforderlich!

Fragen Sie unbedingt ihren Arzt/Ihre Ärztin (Facharzt, Hausarzt), wann Sie zur Kontroll-Spiegelung kommen sollen.

Bitte seien Sie nicht nachlässig !

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin einen Befundbericht aushändigen.

 

Link:

https://medicaldialogues.in/surgery/news/barretts-neoplasia-effectively-managed-with-radiofrequency-ablation-and-endoscopic-resection-gut-78500

(in Englisch. Abbildung zur Radiofrequenzablation)

 

Barrett-Syndrom und Krebs der Speiseröhre: wie hoch ist das Risiko?

Barrett-Syndrom und Krebs der Speiseröhre: wie hoch ist das Risiko? 

 

  1. Das Risiko ist für Männer 4x höher als für Frauen.
  2. Bei Männern erkrankt 1 von 125 Männern, bei Frauen 1 von 435 Frauen während ihres gesamten Lebens an Krebs der Speiseröhre (Plattenepithel- und Adenokarzinome = Barrett-Karzinome).
  3. Bei Patienten mit Barrett-Ösophagus, die überwacht werden, liegt die jährlich Rate für die Entwicklung eines Barrett-Karzinoms bei etwa 1 von 140 Patienten.
  4. Wie hoch das „natürliche Risiko“ ist (also wenn keine endoskopische Untersuchung und Überwachung erfolgt), bei Barrett-Ösophagus einen Krebs der Speiseröhre zu entwickeln, ist unbekannt. Viele Patienten mit Barrett-Ösophagus haben keine Refluxbeschwerden und werden daher auch nie endoskopisch untersucht.
  5. Das Risiko ist umso höher, je länger die Zone von roter Barrett-Schleimhaut in der Speiseröhre ausgedehnt ist (eine Barrett-Zone von 5 cm hat ein deutlich höheres Risiko als eine Barrett-Zone von 1 cm).

 

‼👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT: das Risiko, einen Krebs der Speiseröhre zu bekommen, ist insgesamt gering (deutlich geringer als eine Erkrankung an Brustkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs).

Aber es gibt Risikofaktoren:

Starke Raucher und Konsumenten hochprozentiger Alkoholika haben ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs (Plattenepithel-Karzinome) und Patienten mit Barrett-Schleimhaut haben ein erhöhtes Risiko für sog. Adenokarzinome (= Barrett-Karzinome).

Können Barrett-Schleimhaut und Barrett-Karzinom endoskopisch entfernt werden?

Können Barrett-Schleimhaut und Barrett-Karzinom endoskopisch entfernt werden?

 

Liegt endoskopisch eine hochgradige Dysplasie ( unmittelbares Krebs-Vorstadium ) oder ein frühes Stadium eines Barrett-Karzinoms vor ( T1-Stadium ) vor, sollte eine diagnostische endoskopische Resektion erfolgen.
Dabei wird die tumortragende Schleimhaut ( Mukosa ) einschließlich der darunter liegenden Schicht ( Submukosa) komplett entfernt. Das abgetragene Gewebe wird sehr sorgfältig feingeweblich ( histologisch ) unter dem Mikroskop untersucht. Ergibt diese Untersuchung, dass die Krebs-Ausdehnung noch auf die Mukosa als oberste Schicht der Speiseröhrenwand beschränkt ist ( mukosales Karzinom ) und dass Risikofaktoren nicht vorliegen ( kein Einwachsen in Lymphgefäße und Venen; Schnittrand des abgetragenen Gewebes frei von Tumoranteilen ), dann ist der Patient durch die endoskopische Abtragung ausreichend behandelt und muss nicht operiert werden. Allerdings sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen erforderlich.
Patienten, bei denen histologisch ein Eindringen des Krebses bis in die Submukosa-Schicht und/oder ein Einwachsen in Lymphgefäße oder Venen nachgewiesen wird, müssen in der Regel operiert werden ( Ösophagus-Resektion ), da bei diesen Patienten ein Risiko von 20-40 % besteht, dass der Krebs sich schon in die angrenzenden Lymphknoten ausgebreitet hat.

Die endoskopische Abtragung erfolgt mit einer speziellen Technik, bei der das frühe und in der Regel noch kleine Barrett-Frühkarzinom zuerst angesaugt und dann mit einer Schlinge abgetragen wird. In Einzelfällen ist auch eine Abtragung durch Ausschneidung des Tumors nach vorheriger Unterspritzung mit Flüssigkeit möglich ( sog. endoskopische Submukosa-Dissektion ESD).
Die geschilderten endoskopischen Eingriffe sind kompliziert und nicht ohne Risiko; sie sollten daher nur in Endoskopie-Zentren mit entsprechend großer Erfahrung vorgenommen werden.

Normale Barrett-Schleimhaut ohne Hinweis auf hohes Entartungsrisiko ( Dysplasie = intra-epiteliale Neoplasie ) sollte nicht endoskopisch abgetragen werden ( Nutzen nicht gesichert ). Eine Entfernung der vorhandenen Barrett-Schleimhaut mit Radiofrequenz-Ablation (RFA) ist aber sinnvoll nach Abtragung eines Barrett-Frühkarzinoms ( siehe oben ) und bei Nachweis einer eindeutigen niedriggradigen Dysplasie sowie bei einer hochgradigen Dysplasie, wenn diese nicht sicher endoskopisch abgegrenzt werden kann und damit eine endoskopische Entfernung nicht möglich ist. Auch in diesen Fällen sind konsequent Nachuntersuchungen notwendig.

 

Speiseröhrenkrebs vermeiden: geht das?

Speiseröhren-Krebs vermeiden: geht das?

 

Die Entstehung von Speiseröhren-Krebs vorbeugend zuverlässig zu vermeiden: das ist nicht möglich.

Das hängt damit zusammen, dass es genetische Veränderungen gibt, die die Krebsentstehung begünstigen und die nicht ausgeschaltet werden können.
Und damit, dass ein Teil der Menschen, die Barrett-Schleimhaut in der Speiseröhre haben, keinerlei Beschwerden wie Reflux usw. haben und daher auch keine Magenspiegelung durchführen lassen.

Eine Vorsorgeuntersuchung zur Vermeidung von Speiseröhrenkrebs ab einem gewissen Alter gibt es bisher nicht (im Gegensatz zu Darmkrebs). Dennoch können Sie etwas tun !


Zur Vermeidung von Speiseröhrenkrebs sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn

  • Beschwerden der Speiseröhre bestehen (anhaltendes Sodbrennen, Rückfluss von Nahrung in den Mund, Steckenbleiben von Nahrung beim Schlucken, Schmerzen beim Schlucken, Schmerzen hinter dem Brustbein, anhaltende Oberbauchschmerzen, anhaltende Heiserkeit, anhaltende Halsschmerzen, anhaltendes Kloßgefühl im Hals, anhaltender Husten, nächtliches Aufwachen durch Sodbrennen oder Hustenattacken oder Atemnot)
  • in der Familie ein Fall von Magen- oder Speiseröhrenkrebs aufgetreten ist
  • wenn Sie deutlich an Appetit verlieren und/oder ungewollt Gewicht abnehmen oder ein Eisenmangel oder eine Blutarmut festgestellt wird oder es bei oder nach dem Essen zu Erbrechen kommt

Und denken Sie daran:

wenn bei einer Endoskopie (Magenspiegelung) ein Risikobefund der Speiseröhre festgestellt worden ist (Barrett-Schleimhaut, Dysplasien, herdförmige Veränderungen wie Polypen usw.), sind endoskopische Kontrolluntersuchungen unbedingt erforderlich!

Erfragen Sie unbedingt von Ihrem Facharzt oder Hausarzt, wann die nächste Kontroll-Spiegelung erforderlich ist !

 

‼👉 AUF DEN PUNKT GEBRACHT: Übelkeit, Brechreiz, ungewollter Gewichtsverlust, Eisenmangel, Blutarmut, anhaltende Bauchschmerzen, schwarz gefärbter Stuhl oder Blut im Stuhl: das sind WARNZEICHEN !

Umgehend den Arzt/die Ärztin aufsuchen !

 

Bei mir wurde Speiseröhrenkrebs (Adenokarzinom, Barrett-Karzinom) festgestellt. Welche Behandlung kann mir helfen?

Bei mir wurde Speiseröhrenkrebs (Adenokarzinom, Barrett-Karzinom) festgestellt. Welche Behandlung kann mir helfen?

 

Bei Nachweis eines ganz frühen, kleinen, auf die Schleimhaut begrenzten Speiseröhren-Krebses kann dieser im Rahmen einer Endoskopie abgetragen werden (Schlingenabtragung, Abtragung mit Abbindung = Ligatur und weitere Verfahren).

Der kleine Krebs sollte in 1 Stück entfernt werden („en bloc“).

Es muss nach histologischer Untersuchung des abgetragenen Gewebes unter dem Mikroskop sicher sein, dass der kleine Krebs vollständig entfernt wurde. Dann ist keine zusätzliche Operation erforderlich.

Die verbliebene Barrett-Schleimhaut sollte danach thermisch abladiert, also verschorft werden (siehe oben: Radiofrequenzablation), damit aus ihr nicht ein weiterer Krebs entstehen kann.

Standard der Behandlung bei Krebs der Speiseröhre ist aber die Operation. Da es sich um eine große und aufwändige Operation handelt, sollte diese nur in Klinken mit großer Erfahrung mit diesem Eingriff durchgeführt werden.

Ziel der Operation ist die vollständige Entfernung des Tumors und der benachbarten Lymphknoten.

Wie genau die Operation durchgeführt wird, hängt von der Lage des Krebses in der Speiseröhre ab.

Ein Krebs nahe dem Übergang zum Magen wird anders operiert als ein Krebs im oberen Drittel der Speiseröhre.  Ebenso unterschiedlich kann das Vorgehen sein, um bei der Operation das fehlende Stück der Speiseröhre (oder zusätzlich des Magens) zu überbrücken (z.B. mit einem Stück Darm), damit nach der Operation ein einigermaßen normales Schlucken von Nahrung wieder möglich ist.

Vor der Operation wird der Chirurg/die Chirurgin Ihnen den geplanten Eingriff genau erklären.

Die Heilung der Krebserkrankung durch die Operation ist die bestmögliche Lösung.

In manchen Fällen ist das aber nicht möglich – etwa weil der Krebs sehr groß ist, schon in andere Organe gestreut hat und allein durch die operative Entfernung von einem Stück Speiseröhre mit den angrenzenden Lymphknoten eine Heilung nicht mehr zu erzielen ist.

In diesen Fällen müssen die behandelnden Ärzte aus mehreren Fachgebieten (Gastroenterologie, Chirurgie, Strahlentherapie, Onkologie) ganz genau überlegen, was für den betroffenen Patienten die bestmögliche Lösung ist.

Die Entscheidung fällt nach Diskussion der beteiligten Ärzte in einer sog. Tumorkonferenz. Deren Ergebnis wird selbstverständlich mit Ihnen besprochen.  Ihre Mitwirkung an der Behandlung ist ja ganz entscheidend wichtig.

 

Als Behandlungsverfahren kommen in Frage :

eine Chemotherapie (Behandlung mit Medikamenten, die das Krebswachstum hemmen bzw. zum Absterben von Krebszellen führen) oder eine kombinierte Chemo- und Bestrahlungsbehandlung. Ziel ist es, bei großen Tumoren ohne oder mit Metastasen in den Lymphknoten den Speiseröhrenkrebs durch diese Vorbehandlung so weit zu verkleinern, dass er in einem zweiten Schritt dann doch noch operativ entfernt werden kann.

Nach der Operation folgt dann je nach Behandlungsschema sicherheitshalber nochmals eine Chemotherapie.

 

Wenn es zu einer Streuung (Metastasierung) von Krebszellen in andere Organe (z.B. Leber, Lunge) gekommen ist, ist eine Chemotherapie die Standardbehandlung.

Durch Bestimmung bestimmter Immunmarker des Tumors kann heute die Chemotherapie viel gezielter durchgeführt werden als früher.

Neben bewährten Medikamenten kommen dabei auch alternative Medikamente in Betracht, z.B. bestimmte Antikörper (Immuntherapie).

 

Diese Übersicht kann Ihnen nur gewisse Anhaltspunkte für die Behandlung geben und kann nicht vollständig sein. Fragen Sie bitte ihren behandelnden Arzt nach dem geplanten Verlauf ihrer Behandlung. Sie haben Anspruch darauf, hierüber genau und verständlich informiert zu werden.

 

‼ 👉  AUF DEN PUNKT GEBRACHT:   Speiseröhrenkrebs kann in frühen Stadien durch eine Operation geheilt werden (ausnahmsweise auch mit einem endoskopischen Eingriff).

Bei fortgeschrittenem Krebs muss die dann bestmögliche Behandlung von den Ärzten/-innen sorgfältig überlegt und auf den individuellen Patienten zugeschnitten werden.

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin die geplante Behandlung erklären und lassen Sie die Behandlung dort durchführen, wo große Erfahrung mit der Behandlung von Speiseröhrenkrebs besteht.

Nutzen neuer Forschungsergebnisse; Teilnahme an Studien

Nutzen neuer Forschungsergebnisse; Teilnahme an Studien

 

Früherkennung und Behandlung und Reduzierung des Krebsrisikos beim Barrett-Ösophagus müssen weiter verbessert werden.

Das kann nur dadurch geschehen, dass durch intensive Forschung herausgefunden wird, welche medizinischen Maßnahmen dazu wirklich geeignet sind.

Bei den heute schon üblichen Vorsorgeuntersuchungen gibt es sog. Screening-Verfahren, die solche Menschen in der Allgemeinbevölkerung identifizieren, bei denen mit einem erhöhten Krebsrisiko zu rechnen ist.

Beispiel:

  • der Stuhltest auf Blut (positiver Test = erhöhtes Darmkrebsrisiko).

 

Oder spezielle Früherkennungsuntersuchungen bei sehr häufigen Krebserkrankungen

Beispiele:

  • Mammografie (Brustkrebs)
  • Abstrich oder Virustest des Gebärmutterhalses (Gebärmutterhals-Krebs)
  • Tastuntersuchung der Prostata und PSA-Bestimmung
  • Früherkennungs-Hautuntersuchung (auf Hautkrebs)

 

Die Forschungs-Anstrengungen der im Barrett-Konsortium aktiven Ärzte/Ärztinnen und Wissenschaftler/-innen haben das Ziel, die Früherkennung von Speiseröhrenkrebs zu verbessern und evtl. auch ein Screening-Verfahren zu entwickeln.

Dabei würde es sich um einen Test handeln, der gewisse genetische Risikofaktoren, immunologische Blutwerte und sog. immunhistochemische Ergebnisse aus Gewebeproben zusammenfasst und daraus ein Risikoprofil für den einzelnen untersuchten Menschen zusammenstellt.

Das Zellmaterial für solche Untersuchungen könnte evtl. sogar ohne Endoskopie gewonnen werden durch Schlucken einer kleinen Schwammsonde an einem Faden.

Lässt sich aus der Konstellation der Befunde ein deutlich erhöhtes Risiko ablesen, würden gezielt solche Menschen (auch wenn sie aktuell gar keine Beschwerden haben) ab einem gewissen Alter regelmäßig (endoskopisch) überwacht.
Bei anderen Menschen ohne dieses Risikoprofil könnte auf eine Überwachung verzichtet werden.

All das ist bei der Vermeidung des Barrett-Karzinoms noch Zukunftsmusik, aber die medizinische Wissenschaft macht erfreulicherweise enorme Fortschritte.

Sie selbst können diese wichtige Forschung unterstützen, indem Sie sich bereit erklären, an Studien teilzunehmen, deren Ergebnisse zukünftig dazu beitragen, Krebs zu vermeiden. Der Mehraufwand für Sie ist dabei in aller Regel nur gering.
Eine ausführliche Aufklärung zum Ablauf und zum Studienziel erhalten Sie auf jeden Fall.

Für Ihre Bereitschaft zur Teilnahme schon jetzt unser ganz herzlicher Dank !

 

Link:

Zum Nachlesen : Informationen im Internet und darüber hinaus

Zum Nachlesen: Informationen im Internet und  darüber hinaus

 

Links :

https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/vttg/viszeralchirurgie/%C3%B6sophagus-und-magenzentrum

https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Patientenleitlinien/Speiseroehrenkrebs_Patientenleitlinie_DeutscheKrebshilfe.pdf

https://www.gesundheitsinformation.de/pdf/sodbrennen/sodbrennen_refluxkrankheit.pdf

https://deinspezialarzt.ch/wp-content/uploads/2017/11/reflux_d.pdf

https://www.hno-dr-lamm.de/fileadmin/Dokumente/Patienteninformationen/HNOiZ-1432_013_Patienteninformation_Refluxlaryngitis.pdf

https://www.lifeline.de/diagnose/magenspiegelung-gastroskopie-id87763.html

 

 

 

Bücher:

Speiseröhre – Magen – Bauchspeicheldrüse: Wie leben nach einer Operation? Taschenbuch –Gesellschaft für Rehabilitation bei Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (GRVS) (Herausgeber), 2018

Carol Ann Rinzler und Ken DeVault:  Sodbrennen und Reflux lindern für Dummies: Schmerzen durch Ernährungsumstellung lindern. Medikamente, Hausmittel und pflanzliche Heilmittel kennenlernen. Einen Lebensstil mit Wohlfühlfaktor führen, 2019

Leonie Vogt: Reflux: Wissenswertes für Betroffene und Therapeuten (VARIO Wissen) Taschenbuch, 2018

 

Postoperative and Pathological Outcomes of CROSS and FLOT as Neoadjuvant Therapy for Esophageal and Junctional Adenocarcinoma.
An International Cohort Study from the Oesophagogastric Anastomosis Audit (OGAA)
Ann Surg. 2022 Jan 27.

Kamarajah SK, Griffiths EA; Oesophago-Gastric Anastomotic Audit (OGAA) Collaborative

https://journals.lww.com/annalsofsurgery/Abstract/9000/Postoperative_and_Pathological_Outcomes_of_CROSS.93087.aspx

 


 

Rates of Anastomotic Complications and Their Management Following Esophagectomy.
Results of the Oesophago-Gastric Anastomosis Audit (OGAA)
Ann Surg. 2022 Feb 1;275(2):e382-e391

Oesophago-Gastric Anastomosis Study Group on behalf of the West Midlands Research Collaborative

https://journals.lww.com/annalsofsurgery/Fulltext/2022/02000/Rates_of_Anastomotic_Complications_and_Their.43.aspx

 


 

Textbook outcome following oesophagectomy for cancer: international cohort study
Br J Surg. 2022 Feb 23:znac016

Oesophago-Gastric Anastomotic Audit (OGAA) Collaborative 

https://academic.oup.com/bjs/advance-article-abstract/doi/10.1093/bjs/znac016/6534626?redirectedFrom=fulltext&login=true

 


 

Definitions and treatment of oligometastatic oesophagogastric cancer according to multidisciplinary tumour boards in Europe
Eur J Cancer. 2022 Mar;164:18-29

Kroese TE, van Hillegersberg R, Schoppmann S, Deseyne PRAJ, Nafteux P, Obermannova R, Nordsmark M, Pfeiffer P, Hawkins MA, Smyth E, Markar S, Hanna GB, Cheong E, Chaudry A, Elme A, Adenis A, Piessen G, Gani C, Bruns CJ, Moehler M, Liakakos T, Reynolds J, Morganti A, Rosati R, Castoro C, D’Ugo D, Roviello F, Bencivenga M, de Manzoni G, Jeene P, van Sandick JW, Muijs C, Slingerland M, Nieuwenhuijzen G, Wijnhoven B, Beerepoot LV, Kolodziejczyk P, Polkowski WP, Alsina M, Pera M, Kanonnikoff TF, Nilsson M, Guckenberger M, Monig S, Wagner D, Wyrwicz L, Berbee M, Gockel I, Lordick F, Griffiths EA, Verheij M, van Rossum PSN, van Laarhoven HWM; OMEC working group 

https://www.ejcancer.com/article/S0959-8049(21)01297-1/fulltext

 


 

Tumor cell identification and classification in esophageal adenocarcinoma specimens by hyperspectral imaging
Sci Rep. 2022 Mar 16;12(1):4508

Maktabi M, Wichmann Y, Köhler H, Ahle H, Lorenz D, Bange M, Braun S, Gockel I, Chalopin C, Thieme R

https://www.nature.com/articles/s41598-022-07524-6

 


 

Novel Intraoperative Imaging of Gastric Tube Perfusion during Oncologic Esophagectomy—A Pilot Study Comparing Hyperspectral Imaging (HSI) and Fluorescence Imaging (FI) with Indocyanine Green (ICG)
Cancers (Basel). 2021 Dec 25;14(1):97

Hennig S, Jansen-Winkeln B, Köhler H, Knospe L, Chalopin C, Maktabi M, Pfahl A, Hoffmann J, Kwast S, Gockel I, Moulla Y 

https://www.mdpi.com/2072-6694/14/1/97

 


 

Therapieempfehlungen beim Frühkarzinom des Ösophagus
Der Chirurg. volume 92, pages 1077–1084 (2021)

Schlosser T, Hoffmeister A, Feisthammel J, Niebisch S, Thieme R, Gockel I 

https://link.springer.com/article/10.1007/s00104-021-01513-7


 

Robot-assisted and conventional minimally invasive esophagectomy are associated with better postoperative results compared to hybrid and open transthoracic esophagectomy
Eur J Surg Oncol. 2021 Nov 19:S0748-7983(21)00930-6

van der Sluis PC, Babic B, Uzun E, Tagkalos E, Berlth F, Hadzijusufovic E, Lang H, Gockel I, van Hillegersberg R, Grimminger PP 

https://www.ejso.com/article/S0748-7983(21)00930-6/fulltext

 


 

Postoperative outcomes in oesophagectomy with trainee involvement
BJS Open. 2021 Nov 9;5(6):zrab132

Oesophago-Gastric Anastomosis Study Group (OGAA) on behalf of the West Midlands Research Collaborative 

https://academic.oup.com/bjsopen/article/5/6/zrab132/6509476?login=true

 


 

Einfluss der Molekularpathologie auf die onkologische Chirurgie
Der Chirurg. 92, pages 973–974 (2021)

Gockel I 

https://link.springer.com/article/10.1007/s00104-021-01515-5

 


 

Automatic Recognition of Colon and Esophagogastric Cancer with Machine Learning and Hyperspectral Imaging
Diagnostics (Basel). 2021 Sep 30;11(10):1810

Collins T, Maktabi M, Barberio M, Bencteux V, Jansen-Winkeln B, Chalopin C, Marescaux J, Hostettler A, Diana M, Gockel I 

https://www.mdpi.com/2075-4418/11/10/1810

 


 

Was ist neu… im intraoperativen Monitoring der Schlauchmagenperfusion bei der Ösophaguschirurgie
Anaesthesist. 2021 Sep;70(9):768-771

Gockel I, Knospe L, Jansen-Winkeln B, Hennig S, Moulla Y, Niebisch S, Maktabi M, Köhler H, Chalopin C, Stehr S 

https://link.springer.com/article/10.1007/s00101-021-00975-y

 


 

The Circular Stapled Esophagogastric Anastomosis in Esophagectomy: No Differences in Anastomotic Insufficiency and Stricture Rates Between the 25 mm and 28 mm Circular Stapler
J Gastrointest Surg. 2021 Sep;25(9):2242-2249

Tagkalos E, van der Sluis PC, Uzun E, Berlth F, Staubitz J, Gockel I, van Hillegersberg R, Lang H, Grimminger PP 

https://link.springer.com/article/10.1007/s11605-020-04895-x

 


 

PD-1 inhibition in patient derived tissue cultures of human gastric and gastroesophageal adenocarcinoma
Oncoimmunology. 2021 Aug 18;10(1):1960729

Hußtegge M, Hoang NA, Rebstock J, Monecke A, Gockel I, Weimann A, Schumacher G, Bechmann I, Lordick F, Kallendrusch S, Körfer J

https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/2162402X.2021.1960729

 


 

Tyrosine-modified linear PEIs for highly efficacious and biocompatible siRNA delivery in vitro and in vivo
Nanomedicine. 2021 Aug;36:102403

Karimov M, Schulz M, Kahl T, Noske S, Kubczak M, Gockel I, Thieme R, Büch T, Reinert A, Ionov M, Bryszewska M, Franke H, Krügel U, Ewe A, Aigner A 

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1549963421000460?via%3Dihub

 


 

Large-scale cross-cancer fine-mapping of the 5p15.33 region reveals multiple independent signals
HGG Adv. 2021 Jul 8;2(3):100041

Chen H, Majumdar A, Wang L, Kar S, …. Schumacher J, Gockel I, Lindström S 

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2666247721000221?via%3Dihub

 


 

Multitrait genetic association analysis identifies 50 new risk loci for gastro-oesophageal reflux, seven new loci for Barrett’s oesophagus and provides insights into clinical heterogeneity in reflux diagnosis
Gut. 2021 Jun 29:gutjnl-2020-323906

Ong JS, An J, Han X, Law MH, Nandakumar P; 23andMe Research team; Esophageal cancer consortium, Schumacher J, Gockel I, Bohmer A, Jankowski J, Palles C, Olsen CM, Neale RE, Fitzgerald R, Thrift AP, Vaughan TL, Buas MF, Hinds DA, Gharahkhani P, Kendall BJ, MacGregor S 

https://gut.bmj.com/content/early/2021/07/18/gutjnl-2020-323906

 


 

Fit-for-Discharge Criteria after Esophagectomy: An International Expert Delphi Consensus
Dis Esophagus. 2021 Jun 14;34(6):doaa101

Müller PC, Kapp JR, Vetter D, Bonavina L, Brown W, Castro S, Cheong E, Darling GE, Egberts J, Ferri L, Gisbertz SS, Gockel I, Grimminger PP, Hofstetter WL, Hölscher AH, Low DE, Luyer M, Markar SR, Mönig SP, Moorthy K, Morse CR, Müller-Stich BP, Nafteux P, Nieponice A, Nieuwenhuijzen GAP, Nilsson M, Palanivelu C, Pattyn P, Pera M, Räsänen J, Ribeiro U, Rosman C, Schröder W, Sgromo B, van Berge Henegouwen MI, van Hillegersberg R, van Veer H, van Workum F, Watson DI, Wijnhoven BPL, Gutschow CA 

https://academic.oup.com/dote/article-abstract/34/6/doaa101/5909885?redirectedFrom=fulltext&login=false

 


 

Nrf2/Keap1-Pathway Activation and Reduced Susceptibility to Chemotherapy Treatment by Acidification in Esophageal Adenocarcinoma Cells
Cancers (Basel). 2021 Jun 4;13(11):2806

Storz L, Walther P, Chemnitzer O, Lyros O, Niebisch S, Mehdorn M, Jansen-Winkeln B, Moulla Y, Büch T, Gockel I, Thieme R

https://www.mdpi.com/2072-6694/13/11/2806

 


 

Mortality from esophagectomy for esophageal cancer across low, middle, and high-income countries: An international cohort study
Eur J Surg Oncol. 2021 Jun;47(6):1481-1488

Oesophago-Gastric Anastomotic Audit (OGAA) Collaborative: Writing Committee; Steering Committee; National Leads; Site Leads; Collaborators 

https://www.ejso.com/article/S0748-7983(20)31225-7/fulltext

 


 

Anxiety and depression in patients with Barrett’s esophagus: estimates of disorder rates and associations with symptom load and treatment-seeking
Eur J Gastroenterol Hepatol. 2021 Jun 1;33(6):825-831

Hanschmidt F, Treml J, Kreuser N, Gockel I, Kersting A 

https://journals.lww.com/eurojgh/Fulltext/2021/06000/Anxiety_and_depression_in_patients_with_Barrett_s.7.aspx

 


 

Germline variation in the insulin-like growth factor pathway and risk of Barrett’s esophagus and esophageal adenocarcinoma
Carcinogenesis. 2021 Apr 17;42(3):369-377

Dighe SG, Chen J, Yan L, He Q, Gharahkhani P, Onstad L, Levine DM, Palles C, Ye W, Gammon MD, Iyer PG, Anderson LA, Liu G, Wu AH, Dai JY, Chow WH, Risch HA, Lagergren J, Shaheen NJ, Bernstein L, Corley DA, Prenen H, deCaestecker J, MacDonald D, Moayyedi P, Barr H, Love SB, Chegwidden L, Attwood S, Watson P, Harrison R, Ott K, Moebus S, Venerito M, Lang H, Mayershofer R, Knapp M, Veits L, Gerges C, Weismüller J, Gockel I, Vashist Y, Nöthen MM, Izbicki JR, Manner H, Neuhaus H, Rösch T, Böhmer AC, Hölscher AH, Anders M, Pech O, Schumacher B, Schmidt C, Schmidt T, Noder T, Lorenz D, Vieth M, May A, Hess T, Kreuser N, Becker J, Ell C, Ambrosone CB, Moysich KB, MacGregor S, Tomlinson I, Whiteman DC, Jankowski J, Schumacher J, Vaughan TL, Madeleine MM, Hardie LJ, Buas MF 

https://academic.oup.com/carcin/article/42/3/369/6029419?login=false

 


 

Chirurgische Therapie des Ösophaguskarzinoms – Qualitätsindikatoren für Diagnostik und Therapie
Chirurg. 2021 Apr;92(4):350-360

Hoeppner J, Plum PS, Buhr H, Gockel I, Lorenz D, Ghadimi M, Bruns C; Qualitätskommission der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie 

https://link.springer.com/article/10.1007/s00104-020-01267-8

 


 

Hybrid Peptides Based on α-Aminoxy Acids as Antimicrobial and Anticancer Foldamers
Chempluschem. 2021 Feb 19;86(6):827-835

Sinatra L, Kolano L, Icker M, Fritzsche SR, Volke D, Gockel I, Thieme R, Hoffmann R, Hansen FK 

https://chemistry-europe.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/cplu.202000812

 


 

A comprehensive re-assessment of the association between vitamin D and cancer susceptibility using Mendelian randomization
Nat Commun. 2021 Jan 11;12(1):246

Ong JS, Dixon-Suen SC, Han X, An J; Esophageal Cancer Consortium; 23 and Me Research Team, Liyanage U, Dusingize JC, Schumacher J, Gockel I, Böhmer A, Jankowski J, Palles C, O’Mara T, Spurdle A, Law MH, Iles MM, Pharoah P, Berchuck A, Zheng W, Thrift AP, Olsen C, Neale RE, Gharahkhani P, Webb PM, MacGregor S 

https://www.nature.com/articles/s41467-020-20368-w

 


 

Quantitative serosal and mucosal optical imaging perfusion assessment in gastric conduits for esophageal surgery: an experimental study in enhanced reality
Surg Endosc. 2021 Oct;35(10):5827-5835

Barberio M, Felli E, Pizzicannella M, Agnus V, Al-Taher M, Seyller E, Moulla Y, Jansen-Winkeln B, Gockel I, Marescaux J, Diana M 

https://link.springer.com/article/10.1007/s00464-020-08077-3

 


 

Sex-Specific Genetic Associations for Barrett’s Esophagus and Esophageal Adenocarcinoma
Gastroenterology. 2020 Dec;159(6):2065-2076.e1

Dong J, Maj C, Tsavachidis S, Ostrom QT, Gharahkhani P, Anderson LA, Wu AH, Ye W, Bernstein L, Borisov O, Schröder J, Chow WH, Gammon MD, Liu G, Caldas C, Pharoah PD, Risch HA, May A, Gerges C, Anders M, Venerito M, Schmidt T, Izbicki JR, Hölscher AH, Schumacher B, Vashist Y, Neuhaus H, Rösch T, Knapp M, Krawitz P, Böhmer A, Iyer PG, Reid BJ, Lagergren J, Shaheen NJ, Corley DA, Gockel I, Fitzgerald RC; Stomach and Oesophageal Cancer Study (SOCS) consortium, Cook MB, Whiteman DC, Vaughan TL, Schumacher J, Thrift AP 

https://www.gastrojournal.org/article/S0016-5085(20)35130-1/fulltext?referrer=https%3A%2F%2Fpubmed.ncbi.nlm.nih.gov%2F

 


 

Hybridösophagektomie mit intraoperativem Hyperspektral-Imaging
Chirurg. 2020 Dec;91(Suppl 1):1-12

Moulla Y, Reifenrath M, Rehmet K, Niebisch S, Jansen-Winkeln B, Sucher R, Hoffmeister A, Kreuser N, Köhler H, Gockel I 

https://link.springer.com/article/10.1007/s00104-020-01139-1

 


 

A Novel Technique to Improve Anastomotic Perfusion Prior to Esophageal Surgery: Hybrid Ischemic Preconditioning of the Stomach. Preclinical Efficacy Proof in a Porcine Survival Model
Cancers (Basel). 2020 Oct 14;12(10):2977

Barberio M, Felli E, Pop R, Pizzicannella M, Geny B, Lindner V, Baiocchini A, Jansen-Winkeln B, Moulla Y, Agnus V, Marescaux J, Gockel I, Diana M 

https://www.mdpi.com/2072-6694/12/10/2977

 


 

Linking Cancer Stem Cell Plasticity to Therapeutic Resistance-Mechanism and Novel Therapeutic Strategies in Esophageal Cancer
Cells. 2020 Jun 17;9(6):1481

Zhou C, Fan N, Liu F, Fang N, Plum PS, Thieme R, Gockel I, Gromnitza S, Hillmer AM, Chon SH, Schlösser HA, Bruns CJ, Zhao Y 

https://www.mdpi.com/2073-4409/9/6/1481

 


 

Prätherapeutische Fehlklassifikationen bei Ösophaguskarzinomen und Adenokarzinomen des ösophagogastralen Übergangs
Chirurg. 2020 Jan;91(1):41-50

Gockel I, Lordick F, Lyros O, Kreuser N, Hölscher AH, Wittekind C 

https://link.springer.com/article/10.1007/s00104-019-1011-4

 


 

Shared Genetic Etiology of Obesity-Related Traits and Barrett’s Esophagus/Adenocarcinoma: Insights from Genome-Wide Association Studies
Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2020 Feb;29(2):427-433

Böhmer AC, Hecker J, Schröder J, Gharahkhani P, May A, Gerges C, Anders M, Becker J, Hess T, Kreuser N, Thieme R, Noder T, Venerito M, Veits L, Schmidt T, Fuchs C, Izbicki JR, Hölscher AH, Dietrich A, Moulla Y, Lyros O, Lang H, Lorenz D, Schumacher B, Mayershofer R, Vashist Y, Ott K, Vieth M, Weismüller J, Moebus S, Knapp M, Neuhaus H, Rösch T, Ell C, Nöthen MM, Whiteman DC, Tomlinson I, Jankowski J, Fitzgerald RC, Palles C, Vaughan TL, Gockel I, Thrift AP, Fier H, Schumacher J 

https://aacrjournals.org/cebp/article/29/2/427/71977/Shared-Genetic-Etiology-of-Obesity-Related-Traits

 


 

Identification of loci of functional relevance to Barrett’s esophagus and esophageal adenocarcinoma: Cross-referencing of expression quantitative trait loci data from disease-relevant tissues with genetic association data
PLoS One. 2019 Dec 31;14(12):e0227072

Schröder J, Schüller V, May A, Gerges C, Anders M, Becker J, Hess T, Kreuser N, Thieme R, Ludwig KU, Noder T, Venerito M, Veits L, Schmidt T, Fuchs C, Izbicki JR, Hölscher AH, Dakkak D, Jansen-Winkeln B, Moulla Y, Lyros O, Niebisch S, Mehdorn M, Lang H, Lorenz D, Schumacher B, Mayershofer R, Vashist Y, Ott K, Vieth M, Weismüller J, Mangold E, Nöthen MM, Moebus S, Knapp M, Neuhaus H, Rösch T, Ell C, Gockel I, Schumacher J, Böhmer AC S

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0227072

 


 

Author Correction: Gastroesophageal reflux GWAS identifies risk loci that also associate with subsequent severe esophageal diseases
Nat Commun. 2019 Dec 4;10(1):5617

An J, Gharahkhani P, Law MH, Ong JS, Han X, Olsen CM, Neale RE, Lai J, Vaughan TL, Gockel I, Thieme R, Böhmer AC, Jankowski J, Fitzgerald RC, Schumacher J, Palles C; BEACON; 23andMe Research Team, Whiteman DC, MacGregor S

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6890747/pdf/41467_2019_Article_13526.pdf

 


International Variation in Surgical Practices in Units Performing Oesophagectomy for Oesophageal Cancer: A Unit Survey from the Oesophago-Gastric Anastomosis Audit (OGAA)
World J Surg. 2019 Nov;43(11):2874-2884

Oesophago-Gastric Anastomosis Study Group on behalf of the West Midlands Research Collaborative

https://link.springer.com/article/10.1007/s00268-019-05080-1

 


 

Use of a Perioperative Web-Based Exercise Program for a Patient with Barrett’s Carcinoma Scheduled for Esophagectomy
Case Rep Oncol. 2019 Oct 9;12(3):755-764

Hillen B, Simon P, Grimminger PP, Gockel I, Pfirrmann D 

https://www.karger.com/Article/FullText/503558

 


 

Fluorescent analogs of peptoid-based HDAC inhibitors: Synthesis, biological activity and cellular uptake kinetics
Bioorg Med Chem. 2019 Oct 1;27(19):115039

Raudszus R, Nowotny R, Gertzen CGW, Schöler A, Krizsan A, Gockel I, Kalwa H, Gohlke H, Thieme R, Hansen FK

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0968089619304778?via%3Dihub

 


 

Tissue classification of oncologic esophageal resectates based on hyperspectral data
Int J Comput Assist Radiol Surg. 2019 Oct;14(10):1651-1661

Maktabi M, Köhler H, Ivanova M, Jansen-Winkeln B, Takoh J, Niebisch S, Rabe SM, Neumuth T, Gockel I, Chalopin C 

https://link.springer.com/article/10.1007/s11548-019-02016-x

 


 

Gastroesophageal reflux GWAS identifies risk loci that also associate with subsequent severe esophageal diseases
Nat Commun. 2019 Sep 16;10(1):4219

An J, Gharahkhani P, Law MH, Ong JS, Han X, Olsen CM, Neale RE, Lai J, Vaughan TL, Gockel I, Thieme R, Böhmer AC, Jankowski J, Fitzgerald RC, Schumacher J, Palles C; BEACON; 23andMe Research Team, Whiteman DC, MacGregor S 

https://www.nature.com/articles/s41467-019-11968-2

 


 

Chirurgische Versorgung ösophagotrachealer und -bronchialer Fisteln
Chirurg. 2019 Sep;90(9):722-730

Mann C, Musholt TJ, Babic B, Hürtgen M, Gockel I, Thieringer F, Lang H, Grimminger PP 

https://link.springer.com/article/10.1007/s00104-019-1006-1

 


 

Upregulation of miR-17-92 cluster is associated with progression and lymph node metastasis in oesophageal adenocarcinoma
Sci Rep. 2019 Aug 20;9(1):12113

Plum PS, Warnecke-Eberz U, Drebber U, Chon SH, Alakus H, Hölscher AH, Quaas A, Bruns CJ, Gockel I, Lorenz D, Metzger R, Bollschweiler E 

https://www.nature.com/articles/s41598-019-48624-0

 


 

Aktualisierte S3-Leitlinie zum Ösophaguskarzinom und Ergänzungen aus chirurgischer Sicht
Chirurg. 2019 May;90(5):398-402

Hölscher AH, Gockel I, Porschen R

https://link.springer.com/article/10.1007/s00104-019-0954-9

 


 

S3-Leitlinie – Diagnostik und Therapie der Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome des Ösophagus
Z Gastroenterol 2019; 57(03): 336-418

Porschen R, Fischbach W, Gockel I, Hollerbach S, Hölscher A, Jansen PL, Miehlke S, Pech O, Stahl M, Thuss-Patience P, Vanhoefer U; und die Mitarbeiter der Leitlinienkommission 

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-0833-5712

 


 

Dickkopf-1 (DKK1) promotes tumor growth via Akt-phosphorylation and independently of Wnt-axis in Barrett’s associated esophageal adenocarcinoma
Am J Cancer Res 2019;9(2):330-346

Lyros O, Lamprecht AK, Nie L, Thieme R, Götzel K, Gasparri M, Haasler G, Rafiee P, Shaker R, Gockel I 

https://e-century.us/files/ajcr/9/2/ajcr0083189.pdf

 


 

Barrett-Screening: Rationale, aktuelle Konzepte und Perspektiven
Z Gastroenterol 2019; 57(03): 317-326

Weismüller J, Thieme R, Hoffmeister A, Weismüller T, Gockel I

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-0832-2647

 


 

In-depth characterization of the Wnt-signaling/β-catenin pathway in an in vitro model of Barrett´s sequence
BMC Gastroenterology 2019. doi.org/10.1186/s12876-019-0957-5

Götzel K, Chemnitzer O, Maurer L, Dietrich A, Eichfeld U, Lyros O, Moulla Y, Niebisch S, Mehdorn M, Jansen-Winkeln B, Vieth M, Hoffmeister A, Gockel I, Thieme R

https://bmcgastroenterol.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12876-019-0957-5

 


 

No Association Between Vitamin D Status and Risk of Barrett´s Esophagus or Esophageal Adenocarcinoma – a Mendelian Randomization Study
Clin Gastroenterol Hepatol. 2019 Feb 1. pii; S1542-3565(19)30088-6. doi: 10.1016/j.cgh.2019.01.041. [Epub ahead of print]

Dong J, Gharahkhani P, Chow WH, Gammon MD, Liu G, Caldas C, Wu AH, Ye W, Onstad L, Anderson LA, Bernstein L, Pharoah PD, Risch HA, Corley DA, Fitzgerald RC, Stomach and Esophageal Cancer Study (SOCS) Consortium, Iyer PG, Reid BJ, Lagergren J, Shaheen NJ, Vaughan TL, MacGregor S, Love S, Palles C, Tomlinson I, Gockel I, May A, Gerges C, Anders M, Böhmer AC, Becker J, Kreuser N, Thieme R, Noder T, Venerito M, Veits L, Schmiddt T, Schmidt C, Izbicki JR, Hölscher AH, Lang H, Lorenz D, Schumacher B, Mayershofer R, Vashist Y, Ott K, Vieth M, Weismüller J, Nöthen MM, Moebus S, Knapp M, Peters WHM, Neuhaus H, Rösch T, Ell C, Jankowski J, Schumacher J, Neale RE, Whiteman DC, Thrift AP

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1542356519300886?via%3Dihub

 


 

Evaluation of hyperspectral Imaging (HSI) for the measurement of ischemic conditioning effects of the gastric conduit during esophagectomy.
Surg Endosc. 2019 Jan 23. doi: 10.1007/s00464-019-06675-4. [Epub ahead of print]

Köhler H, Jansen-Winkeln B, Maktabi M, Barberio M, Takoh J, Holfert N, Moulla Y, Niebisch S, Diana M, Neumuth T, Rabe SM, Chalopin C, Melzer A, Gockel I

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00464-019-06675-4.pdf

 


 

Endoscopic suturing as a less invasive approach for the treatment of anastomotic leakage after esophagogastrostomy – a case Report. Fallbericht: Endoskopische Vollwandnaht bei Anastomoseninsuffizienz nach Ösophagogastrostomie.
Z Gastroenterol 2018 Nov; 56(11): 1365-1368

Feisthammel J, Gockel, I, Mössner J, Hoffmeister A

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30419579


Kommentar (Dr. J. Weismüller, Koblenz):

Anastomoseninsuffizenzen sind eine mögliche Komplikation nach gastrointestinalen Operationen und sind mit einer hohen Mortalität assoziiert. Im Vergleich zur chirurgischen Revision bietet die endoskopische Therapie verschiedene Vorteile. In dem vorgestellten Fall gelang mittels  OverStitch™-Nahtsystem der endoskopische Verschluss einer Anastomoseninsuffizienz mit sofortigem technischen und klinischen Erfolg.  Dies legt nahe, im Falle einer Anastomoseninsuffizienz endoskopische Verfahren mit Clips oder Naht in die Therapieplanung einzubeziehen.


 

Hyperspektral-Imaging bei gastrointestinalen Anastomosen
Chirurg. 2018 Sep;89(9):717-725

Jansen-Winkeln B, Maktabi M, Takoh JP, Rabe SM, Barberio M, Köhler H, Neumuth T, Melzer A, Chalopin C, Gockel I

https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00104-018-0633-2

 


 

Endoscopic or Surgical Resection for Gastro-Esophageal Cancer
Dtsch Arztebl Int. 2018 Aug 6;115(31-32):513-519

Gockel I, Hoffmeister A

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6131362/pdf/Dtsch_Arztebl_Int-115_0513.pdf

 



Diagnosis, assessment, and management of surgical complications following  esophagectomy.

Ann N Y Acad Sci. 2018 Jul 8. doi: 10.1111/nyas.13920. [Epub ahead of print]

Grimminger PP, Goense L, Gockel I, Bergeat D, Bertheuil N, Chandramohan SM, Chen KN, Chon SH, Denis C, Goh KL, Gronnier C, Liu JF, Meunier B, Nafteux P, Pirchi ED, Schiesser M, Thieme R, Wu A, Wu PC, Buttar N, Chang AC

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29984413


Kommentar (Dr. J. Weismüller, Koblenz):

Übersichtsarbeit zum Management bei chirurgischen Komplikationen der Ösophagusresektion.

 


 

Upregulation of VEGFR1 in a rat model of esophagogastric anastomotic healing
Acta Chir Bel. 2018 Jun;118(3):161-166

Landes LC, Drescher D, Tagkalos E, Grimminger PP, Thieme R, Jansen-Winkeln B, Lang H, Gockel I

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=pmid%3A+29065778

 


 

Before and after Esophageal Surgery: Which Information Is Needed from the Functional Laboratory?
Visc Med. 2018 Apr;34(2):116-121

Gockel I, Rabe SM, Niebisch S

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=pmid%3A+29888240

 


 

Cost-Effectiveness and Cost-Utility Analyses of Antireflux Medicine
Gesundheitswesen. 2018 Apr 12. doi: 10.1055/a-0586-3630. [Epub ahead of print]

Gockel I, Lange UG, Schürmann O, Jansen-Winkeln B, Sibbel R, Lyros o, von Dercks N

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=pmid%3A+29649837

 


 

Response to TNF-α Is Increasing Along with the Progression in Barrett’s Esophagus
Dig Dis Sci. 2017 Dec;62(12):3391-3401

Chemnitzer O, Götzel K, Maurer L, Dietrich A, Eichfeld U, Lyros O, Jansen-Winkeln B, Hoffmeister A, Gockel I, Thieme R

https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10620-017-4821-6

 


 

Endoskopische oder chirurgische Resektion bei Ösophagus- und Magenkarzinomen.
Dtsch Arztebl Int 2017; 115(31-32): 513-9 

Gockel I, Hoffmeister A

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6131362/pdf/Dtsch_Arztebl_Int-115_0513.pdf

 


 

Die onkologische Ösophagusresektion und -rekonstruktion. Offen, Hybrid, MIC oder Robotik?
Chirurg. 2017 Jun,88(6):496-502

Gockel, I, Lorenz D

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00104-016-0364-1.pdf

 

Kommentar (Dr. J. Weismüller, Koblenz):

Zunehmend werden minimalinvasive Resektionen in der onkologischen Chirurgie des Ösophaguskarzinoms eingesetzt. Die neue deutsche S3-Leitlinie stellt fest, dass sowohl die Ösophagektomie als auch die Rekonstruktion des Ösophagus minimalinvasiv oder in Kombination mit offenen Prozeduren (Hybridtechnik) ausgeführt werden kann. Die Robotikösophagektomie wird derzeit in Deutschland nur in wenigen Kliniken durchgeführt – wohl auch aus Kostengründen.  Minimalinvasive Verfahren der onkologischen Ösophagusresektion sind in erfahrenen Händen sicher und führen in der Regel zu einer Verkürzung der Rekonvaleszenz. Hybridverfahren gewährleisten eine onkologische intraabdominale und mediastinale Lymphadenektomie.

 


 

Gemeinsame genetische Ätiologie des Barrett-Ösophagus/-Karzinoms und der Adipositas
ZGastroenterol 2017; 55(08):e57-e299. 2017 Jun 14;17(1):413

AC Böhmer, J Hecker, A May, C Gerges, M Venerito, T Schmiddt, C Schmidt, H Manner, Y Vashist, U Benner, R Meyershofer, M Anders, M Vieth, T Hess, J Becker, M Knapp, S Moebus, M Nöthen, A Dietrich, R Thieme, A Ebigbo, H Messmann, WH Peters, MW Büchler, JR Izbicki, AH Hölscher, B Schumacher, J Weismüller, H Neuhaus, T Rösch, C Ell, I Gockel, J Schumacher

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0037-1604755


Kommentar 
(Dr. J. Weismüller, Koblenz):

Die Auswertung der multizentrischen Studie spricht für eine partiell gemeinsame genetische Ursache von Barrett-Ösophagus (BE) und Barrett-Karzinom des Ösophagus (EAC) einerseits und der Adipositas andererseits.

 


 

Internet-based perioperative exercise program in patients with Barrett´s carcinoma scheduled for esophagectomy [iPEP – study] a prospective randomized-controlled trail.
BMC Cancer. 2017 Jun 14;17(1):413

Pfirrmann D, Tug S, Brosteanu O, Mehdorn M, Busse M, Grimminger PP, Lordick F, Glatz T, Hoeppner J, Lang H, Simon P, Gockel I

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5471695

 


 

The dawning of perioperative care in esophageal cancer.
J Thorax Dis. 2017 Oct:9(10):3488-3492

I Gockel, D Pfirrmann, B Jansen-Winkeln, P Simon

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5723881/

 

Kommentar (Dr. J. Weismüller, Koblenz):

Das Ergebnis der operativen Behandlung des Ösophaguskarzinoms ist nicht nur von primär onklogischen und chirurgisch-technischen Faktoren abhängig. Es gibt Hinweise darauf, dass ein guter körperlicher Trainingszustand sich positiv auf die langfristigen Ergebnisse auswirken könnte. In der von der Arbeitsgruppe der Autoren initiierten iPEP-Studie soll diesen möglichen Zusammenhängen nachgegangen werden. Patienten vor einer Ösophagusresektin führen in dieser prospektiven kontrollierten Studie präoperativ während der neoadjuvanten Thearpie sowie peri- und postoperativ ein strukturiertes, internet-basiertes und monitorisiertes Trainingsprogramm durch mit dem Ziel, vor allem die Lungenfunktion zu verbessern und Lungenkomplikationen (Pneumonien) zu reduzieren, darüber hinaus aber auch die allgemeine Fitness und die Lebensqualität zu verbessern.

 


 

R1-Resektion beim Ösophaguskarzinom
Chirurg. 2017 Sep;88(9):748-755

Gockel I, Wittekind C

https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00104-017-0469-1

 


 

Ökonomische Aspekte der onkologischen Ösophaguschirurgie. Zentralisierung ist essenziell.
Chirurg. 2017 Jan,88(1):62-69

N. von Dercks, Prof. Dr. I. Gockel, M. Mehdorn, D. Lorenz

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00104-016-0326-7.pdf

 
Kommentar (Dr. J. Weismüller, Koblenz):

Eine aktuelle Analyse der deutschen Krankenhausabrechnungsdaten konnte einen signifikanten Unterschied der Klinikletalität zwischen Kliniken mit und ohne Erreichen der Mindestmengen der Ösophagektomie belegen. US-amerikanische Daten zeigen, dass neben patientenrelevanten Parametern das Fallvolumen des Chirurgen relevant für die Kosten der Behandlung ist. Die derzeitige Datenlage spricht dafür, dass unter dem Aspekt chirurgischer Expertise wie unter dem Aspekt von Kostenökonomie die Durchführung onkologischer Ösophagusoperationen (Komplexe Eingriffe am Organsystem Ösophagus nach Mindestmengenregelung GBA) in Schwerpunktkliniken sinnvoll ist.

 


 

Bedeutung der perioperativen Ernährungstherapie beim Risiko- und Komplikationsmanagement von Patienten mit Ösophaguskarzinom
Chirurg. 2016 Dec;87(12):1046-1053

Weimann A, Gockel I, Hölscher AH, Meyer HJ

https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00104-016-0256-4

 


 

Genome-wide association studies in oesophageal adenocarcinoma and Barrett´s oesophagus: a large-scale meta-analysis
Lancet Oncol. 2016 Oct;17(10):1363-1373

Puya Gharahkhani*, Rebecca C Fitzgerald*, Thomas L Vaughan*, Claire Palles*, Ines Gockel*, Ian Tomlinson*, Matthew F Buas, Andrea May, Christian Gerges, Mario Anders, Jessica Becker, Nicole Kreuser, Tania Noder, Marino Venerito, Lothar Veits, Thomas Schmidt, Hendrik Manner, Claudia Schmidt, Timo Hess, Anne C Böhmer, Jakob R Izbicki, Arnulf H Hölscher, Hauke Lang, Dietmar Lorenz, Brigitte Schumacher, Andreas Hackelsberger, Rupert Mayershofer, Oliver Pech, Yogesh Vashist, Katja Ott, Michael Vieth, Josef Weismüller, Markus M Nöthen, the Barrett’s and Esophageal Adenocarcinoma Consortium (BEACON)†‡, the Esophageal Adenocarcinoma GenEtics Consortium (EAGLE)‡, the Wellcome Trust Case Control Consortium 2 (WTCCC2)‡, Stephen Attwood, Hugh Barr, Laura Chegwidden, John de Caestecker, Rebecca Harrison, Sharon B Love, David MacDonald, Paul Moayyedi, Hans Prenen, R G Peter Watson, Prasad G Iyer, Lesley A Anderson, Leslie Bernstein, Wong-Ho Chow, Laura J Hardie, Jesper Lagergren, Geoff rey Liu, Harvey A Risch, Anna H Wu, Weimin Ye, Nigel C Bird, Nicholas J Shaheen, Marilie D Gammon, Douglas A Corley, Carlos Caldas, Susanne Moebus, Michael Knapp, Wilbert H M Peters, Horst Neuhaus, Thomas Rösch, Christian Ell, Stuart MacGregor†, Paul Pharoah†, David C Whiteman†, Janusz Jankowski†, Johannes Schumacher†

http://www.thelancet.com/pdfs/journals/lanonc/PIIS1470-2045(16)30240-6.pdf

 

Kommentar (Dr. J. Weismüller, Koblenz):

Die bisherigen Ergebnisse aus GWAS-Studien zur Identifikation von genetischen Risikoloci für Barrett-Ösophagus (BE) und Adenokarzinom des Ösophagus (EAC) werden in einer Metaanalyse zusammengefasst.
Ausgewertet wurden Daten von über 6.000 Patienten mit Barrett-Ösophagus und über 4.000 Patienten mit Adenokarzinom. Mit statistischen und bioinformatischen Verfahren wurde eine Gewichtung der Vielzahl von bislang gefundenen genetischen Abweichungen bei BE und EAC vorgenommen.

Auf diese Weise konnten insgesamt 9 Risikoloci als signifikant definiert werden. Interessanterweise war einer dieser Loci mit EAC, aber nicht mit BE assoziiert. Dieser Genlocus nahe HTR3C and ABCC5 könnte somit ein Marker für Fälle mit BE sein, die primär ein hohes Risiko für die Progression zum EAC aufweisen. Die mit den genetischen Aberrationen assoziierten Signalwege betrafen vor allem die Entwicklung und Differenzierung des Mesenchyms und speziell die Differenzierung von Muskelzellen.

Die Metaanalyse gibt Hinweise darauf, welche genetischen Marker (aus der Vielzahl der bisher gefundenen Risikoloci) möglicherweise in der Zukunft realistisch als Risikoprädiktoren eingesetzt werden könnten, um die Surveillance bei Patienten mit Barrett-Ösophagus (von denen ja nur ein kleiner Anteil jemals ein Adenokarzinom entwickelt) auf Patienten mit tatsächlichem Risiko zu fokussieren.

 


 

Risk and Complication Management in Esophageal Cancer Surgery: A Review of the Literature
Thorac Cardiovasc Surg. 2016 Oct;64(7):596-605

Gockel I, Niebisch S, Ahlbrand CJ, Hoffmann C, Möhler M, Düber C, Lang H, Heid F

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0034-1399763

 


 

Dysregulation of WNT5A/ROR2 Signaling Characterizes the Progression of Barrett’s-associated Esophageal Adenocarcinoma.
Mol Cancer Res. 2016 Apr 15 [Epub ahead of print]

Lyros O, Nie L, Moore T, Medda R, Otterson M, Behmaram B, Mackinnon A, Gockel I, Shaker R, Rafiee P.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27084312

 

Kommentar (Dr. med. J. Weismüller, Koblenz):

Auch in dieser Arbeit wird der Einfluss eines Wnt-Signaltransduktionsweges auf die Tumorogenese vom Barrett-Ösophagus (BE) ohne Dysplasie zum Barrett-Adenokarzinom (EAC) untersucht. Der Wnt-Signalweg setzt sich komplex aus einer Vielzahl von Rezeptoren und Signalproteinen zusammen, die im Ablauf der Kaskade Folgereaktionen stimulieren oder blockieren können.

Tyrosine-protein kinase transmembrane receptor ROR2 ist ein Rezeptor der Zelloberfläche, dessen Gen auf Chromosom 9 lokalisiert ist. Mutationen in diesem Bereich sind mit Knochen- und Knorpelschäden assoziiert.

Aber auch bei EAC ist ROR2 offenbar involviert. Die vorliegende Studie weist nach, dass beim EAC eine Über-Expression von ROR2 besteht bei gleichzeitiger Blockade der Wnt5A-Expression.

Die Autoren diskutieren, dass diese Dysregulation im Wnt-ROR2-Signalweg ein prognostischer Marker für das Risiko der Entstehung eines EAC sein könnte und möglicherweise auch therapeutische Implikationen hat.

Videos zu Wnt-Signalwegen finden Sie in der Rubrik Links.

 


 

The Barrett-associated variants at GDF7 and TBX5 also increase esophageal adenocarcinoma risk. Cancer Med 2016; 5(5):888–891

Jessica Becker, 1 , 2 Andrea May, 3 Christian Gerges, 4 Mario Anders, 5 , 6 Claudia Schmidt, 7 Lothar Veits, 8 Tania Noder, 5 Rupert Mayershofer, 9 Nicole Kreuser, 10 Hendrik Manner, 11 Marino Venerito, 12 Jan‐Hinnerk Hofer, 13 Orestis Lyros, 10 Constantin J. Ahlbrand, 14 Michael Arras, 14 Sebastian Hofer, 14 Sophie K. M. Heinrichs, 1 , 2 Katharina Weise,1 , 2 Timo Hess, 1 , 2 Anne C. Böhmer, 1 , 2 Nils Kosiol, 1 , 2 Ralf Kiesslich, 11 Jakob R. Izbicki, 15 Arnulf H. Hölscher, 7Elfriede Bollschweiler, 7 Peter Malfertheiner, 12 Hauke Lang, 14 Markus Moehler, 16 Dietmar Lorenz, 17 Katja Ott, 18 , 19Thomas Schmidt, 19 Markus M. Nöthen, 1 , 2 Andreas Hackelsberger, 20 Brigitte Schumacher, 4 , 21 Oliver Pech, 22Yogesh Vashist, 15 Michael Vieth, 8 Josef Weismüller, 23 Michael Knapp, 24 Horst Neuhaus, 4 Thomas Rösch, 5 Christian Ell, 3 Ines Gockel, 10 , † and Johannes Schumacher 1 , 2 , † 1

Institute of Human Genetics, University of Bonn, Bonn, Germany 2Department of Genomics, Life & Brain Center, University of Bonn, Bonn, Germany 3Department of Medicine II, Sana Klinikum, Offenbach, Germany 4Department of Internal Medicine II, Evangelisches Krankenhaus, Düsseldorf, Germany 5Department of Interdisciplinary Endoscopy, University Hospital Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany 6Departments of Gastroenterology and Interdisciplinary Endoscopy, Vivantes Wenckebach-Kinikum, Berlin, Germany 7Department of General, Visceral and Cancer Surgery, University of Cologne, Cologne, Germany 8Institute of Pathology, Klinikum Bayreuth, Bayreuth, Germany 9Gastroenterologie am Burgweiher, Bonn, Germany 10Department of Visceral Transplant, Thoracic and Vascular Surgery, University Hospital of Leipzig, Leipzig, Germany 11Department of Internal Medicine II, HSK Hospital, Wiesbaden, Germany 12Department of Gastroenterology, Hepatology and Infectious Diseases, Otto-von-Guericke University Hospital, Magdeburg, Germany 13Magen Darm Zentrum Wiener Platz, Cologne, Germany 14Department of General, Visceral and Transplant Surgery, University Medical Center, University of Mainz, Mainz, Germany 15Department of General, Visceral and Thoracic Surgery, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, University of Hamburg, Hamburg, Germany 16First Department of Internal Medicine, University Medical Center, University of Mainz, Mainz, Germany 17Departments of General and Visceral Surgery, Sana Klinikum, Offenbach, Germany 18Department of General, Visceral and Transplantation Surgery, University of Heidelberg, Heidelberg, Germany 19Department of General, Visceral and Thorax Surgery, RoMed Klinikum Rosenheim, Rosenheim, Germany 20Gastropraxis, Wiesbaden, Germany 21Departments of Internal Medicine and Gastroenterology, Elisabeth Hospital, Essen, Germany 22Departments of Gastroenterology and Interventional Endoscopy, St. John of God Hospital, Regensburg, Germany 23Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis, Koblenz, Germany 24Institute for Medical Biometry, Informatics and Epidemiology, University of Bonn, Bonn, Germany

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4864818/pdf/CAM4-5-888.pdf

 

Kommentar (Dr. med. J. Weismüller, Koblenz):

Bei der Entstehung von Barrett-Ösophagus (BE) und Adenokarzinom der Speiseröhre (EAC) spielen genetische Faktoren eine Rolle. Durch genom-weite Assoziations-Studien (GWAS) sind inzwischen zahlreiche Risikogene für BE und EAC identifiziert worden. Die vorliegende Studie sollte klären, ob die bereits als Risikogene für Barrett-Ösophagus identifizierten Genvarianten GDF7, TBX5 und ALDH1A2 tatsächlich das BE-Risiko erhöhen (Replikationsstudie), ob sie auch das Risiko für EAC erhöhen und ob das Ausmaß der Risikoerhöhung für BE und EAC sich unterscheidet.

Insgesamt konnten Proben von 542 Patienten mit BE und 1106 Patienten mit EAC aus dem Patientenkollektiv zahlreicher deutscher gastroenterologischen Zentren (Kliniken und Praxen, siehe Autorenverzeichnis) ausgewertet werden.
Die Untersuchungen ergaben, dass die genetischen Varianten im Bereich der Genloci GDF7 und TBX5 nicht nur das Risiko für BE erhöhen, sondern auch für EAC. Dabei war die genetische Variation bei GDF7 sogar stärker mit EAC assoziiert als mit BE. Diese genetischen Varianten scheinen daher das Risiko gerade in den späteren Stadien der BE – EAC- Sequenz zu erhöhen.
Die Genvariante im Genlocus ALDH1A2 war dagegen eindeutig mit BE assoziiert, aber nicht mit EAC. Durch GWAS sind in den letzten 3 Jahren mindestens 7 genetische Risikovarianten für BE und EAC identifiziert worden, die über die Kodierung der Synthese von Proteinen/Enzymen gewisse biologische Funktionen beeinflussen (z.B. Funktion von Schleimhaut und Bindegewebe, letztere etwa mit einer Risikoerhöhung für Hiatushernie).

Weitere Untersuchungen zur Identifizierung von Risikogenen an großen Probandenkollektiven (und ggf. an Tiermodellen) sind erforderlich, um letztlich ein genetisches Risikomuster mit hinreichender Spezifität und somit praktischer Vorhersage-Tauglichkeit erstellen zu können.

 


 

Supportive evidence for FOXP1, BARX1, and FOXF1 as genetic risk loci for the development of esophageal adenocarcinoma. Cancer Med. 2015 Nov;4(11):1700-4.

Becker J, May A, Gerges C, Anders M, Veits L, Weise K, Czamara D, Lyros O, Manner H, Terheggen G, Venerito M, Noder T, Mayershofer R, Hofer JH, Karch HW, Ahlbrand CJ, Arras M, Hofer S, Mangold E, Heilmann Heimbach S, Heinrichs SK, Hess T, Kiesslich R, Izbicki JR, Hölscher AH, Bollschweiler E, Malfertheiner P, Lang H, Moehler M, Lorenz D, Müller-Myhsok B, Ott K, Schmidt T, Whiteman DC, Vaughan TL, Nöthen MM, Hackelsberger A, Schumacher B, Pech O, Vashist Y, Vieth M, Weismüller J, Neuhaus H, Rösch T, Ell C, Gockel I, Schumacher J.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4673997/pdf/cam40004-1700.pdf

 

Kommentar (Dr. med. J. Weismüller, Koblenz):

Neben anderen, exogenen Einflussfaktoren spielen genetische Faktoren offenbar eine Rolle bei der Entstehung von metaplastischer Barrett-Schleimhaut im Ösophagus.
Die verbesserten Möglichkeiten zur Untersuchung von Abweichungen der Genstruktur durch GWAS (genom-weite Assoziations-Studien) haben in den letzten Jahren zu einer Vielzahl von Erkenntnissen geführt, um genetische Risikofaktoren zu identifizieren. Hierbei spielen offenbar Gene eine besondere Rolle, die Transkriptions-Faktoren darstellen für die Proteinsynthese im Zusammenhang mit der Entwicklung verschiedener Körpergewebe, auch des Ösophagus.
Abweichungen in der genetischen Struktur (SNPs = single nucleotid polymorphismen) können letztlich zu einer Störung der zellulären Strukturen in verschiedenen Organen führen, auch können tumor-supprimierende Eigenschaften verloren gehen.

Durch GWAS konnten in dieser Studie an einer bei dieser Fragestellung erforderlichen großen Zahl von Patienten mit Adenokarzinom des Ösophagus (EAC) und einer gesunden Vergleichsgruppe drei Risikogene (FOXP1, BARX1 und FOXF1) identifiziert werden. Weitere Gene mit wahrscheinlicher, aber nicht genom-weit nachzuweisender Assoziation wurden identifiziert (in den Genregionen XRCC2 and GATA6).
Die Ergebnisse verschiedener Arbeitsgruppen – darunter des Barrett’s and Esophageal Adenocarcinoma Consortium (BEACON) – zeigen teilweise übereinstimmende Befunde hinsichtlich der identifizierten signifikanten Risikogene für Barrett-Ösophagus und EAC.

Langfristiges Ziel der verschiedenen Studien ist die Identifikation eines genetischen Risikoprofils, dass kohärent Patienten mit hohem Risiko vor allem für EAC identifiziert und damit – im Zusammenwirken mit spezialisiertem endoskopisch-bioptischem Screening und Surveillance (einschl. Immunhistochemie) – zur Krebsvermeidung bzw. Früherkennung des EAC und zur Stratifizierung der Therapie unter Praxisbedingungen beitragen kann.

 


 

Wnt/β-Catenin Signaling Activation beyond Robust Nuclear β-Catenin Accumulation in Nondysplastic Barrett’s Esophagus: Regulation via Dickkopf-1. Neoplasia. 2015 Jul;17(7):598-611

O Lyros, P Rafiee, L Nie, R Medda, N Jovanovic, M F Otterson, B Behmaram, Ι Gockel, A Mackinnon, and R Shaker

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4547437/

 

Kommentar (Dr. med. J. Weismüller, Koblenz):

β-Catenin ist ein Funktionsprotein, das beim Menschen durch das CTNNB1-Gen kodiert wird. Es handelt sich um ein multifunktionales Protein. Als Komponente der Cadherin-Familie spielt es unter anderem eine wesentliche Rolle in der Regulation von interzellulären Adhäsionsmechanismen. Darüber hinaus steuert es die Signalübertragung zu sog. Wnt-signal-pathways, die verschiedene intrazelluläre Signalwege aktivieren.
Die klinische Bedeutung dieser Signalpfade liegt in der Regulation von Gen-Transkriptionen, die über entsprechende Mutationen die Entstehung verschiedener Tumore begünstigen, darunter Mammakarzinom, Prostatakarzinom und Glioblastom, aber auch die familiäre adenomatöse Polypose des Kolons sowie Adenokarzinome des Ösophagus (EAC). Nukleäres β-Catenin wirkt als Transkriptions-Faktor und ist ein wichtiges funktionelle Proto-Onkogen.

Ziel der vorliegenden Studie war es zu klären, in wie weit der Wnt/β-Catenin-Signalweg bereits in einer frühen Phase der Barrett-Dysplasie-Karzinom-Sequenz wirksam wird, nämlich auf Barrett-Schleimhaut noch ohne dysplastische Veränderungen.

Es konnte gezeigt werden, dass trotz fehlender nukleärer β-Catenin-Akkumulation (die allgemein als Voraussetzung des proto-onkogenen Effektes angesehen wird) β-Catenin bereits in nicht-dysplastischer Barrett-Schleimhaut als Transkriptionsfaktor aktiviert ist und damit prinzipiell zur malignen Transformation beiträgt. Das Glykoprotein Dickopf-1 (DKK-1) antagonisiert den Wnt/β-Catenin-Signalweg in nicht-dysplastischem Barrett-Epithel, verliert diese Fähigkeit aber in den Zellen von Ösophagus-Adenokarzinomen (EAC).
Die vorliegende Arbeit beschreibt eine Störung der Transkription in einem speziellen Signalweg als Risikomechanismus für die Entstehung von EAC – jenseits von inzwischen nachgewiesenen primären genetischen Modifikationen bei EAC

 


 

Quality Management and Key Performance Indicators in Oncologic Esophageal Surgery.
Dig Dis Sci. 2015 Dec;60(12):3536-44.

Gockel I, Ahlbrand CJ, Arras M, Schreiber EM, Lang H.

http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10620-015-3790-x

 


 

Risk and Complication Management in Esophageal Cancer Surgery: A Review of the Literature.
Thorac Cardiovasc Surg. 2015 Jan 28

Gockel I, Niebisch S, Ahlbrand CJ, Hoffmann C, Möhler M, Düber C, Lang H, Heid F.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25629461

 


 

Serum microRNA profiles as prognostic/predictive markers in the multimodality therapy of locally advanced adenocarcinomas of the gastroesophageal junction.
Int J Cancer. 2015 Jul 1;137(1):230-7.

Odenthal M, Hee J, Gockel I, Sisic L, Schmitz J, Stoecklein NH, Driemel C, Möhlendick B, Schmidt T, Knoefel WT, Lang H, Büttner R, Ott K, Vallböhmer D.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ijc.29363/full

 

 


 

Endoscopic and surgical resection of T1a/T1b esophageal neoplasms: a systematic review.
World J Gastroenterol. 2013 Mar 7;19(9):1424-37.

Sgourakis G, Gockel I, Lang H.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3602502/

Literatur aus Forschung und Praxis

 

Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome des Ösophagus
Langversion 3.0, Oktober 2021

https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Oesophaguskarzinom/Version_3/LL_OesophagusCa_Langversion_3.0.pdf

 

Kommentar: 

Die derzeit gültige deutsche Leitlinie zum Krebs der Speiseröhre.

 


 

Tschoner A.

Aktueller Stand bei den endoskopischen Therapieverfahren der GERD (Endoplikation): GERDX, MUSE, EsophyX
Zentralbl Chir. 2021 Apr;146(2):188-193

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1333-3751

 

Kommentar:

Darstellung der verschiedenen, derzeit noch praktizierten Verfahren der Reflux-Endotherapie.

 


 

Labenz J.

Die konservative Therapie der Refluxkrankheit und ihre Grenzen.
Zentralbl Chir. 2021 Apr;146(2):176-187

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1309-2368

 

Kommentar: 

Die medikamentöse Therapie hat Grenzen. Wann operieren?

 


 

Parameshwaran K, Sharma P, Rajendra S, Stelzer-Braid S, Xuan W, Rawlinson WD.

Circulating human papillomavirus DNA detection in Barrett’s dysplasia and esophageal adenocarcinoma.
Dis Esophagus. 2019 Dec 31;32(12):doz064

https://academic.oup.com/dote/article/32/12/doz064/5532832?login=true

 

Kommentar: 

Onkogene Viren: möglicher Teilfaktor bei der Entstehung des Barrett-Karzinoms.

 


 

Nabi Z, Reddy DN.

Update on Endoscopic Approaches for the Management of Gastroesophageal Reflux Disease.
Gastroenterol Hepatol (N Y). 2019 Jul;15(7):369-376

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6676348/pdf/GH_15_369.pdf

 

Kommentar:

Übersichtsartikel zur Endotherapie der GERD.

 


 

Wong MYW, Wang B, Yang A, Khor A, Xuan W, Rajendra S.

Human papillomavirus exposure and sexual behavior are significant risk factors for Barrett’s dysplasia/esophageal adenocarcinoma.
Dis Esophagus. 2018 Dec 1;31(12)

https://academic.oup.com/dote/article/31/12/doy051/5042155?login=true

 

Kommentar:

Ein weiterer Risikofaktor.

 


 

■ Low-JM Davision et al.

Lowgrade dysplasia diagnosis ratio and progression metrics identify variable Barrett’sesophagus
risk stratification proficiency in independent pathology practices
.
Gastrointest Gastrointestinal Endosc, 2018 Nov;88(5):807-815.e2

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0016510718327792?via%3Dihub

 

Kommentar:

Eine fundierte Studie, die noch einmal bestätigt, was eigentlich bekannt ist: die histologische Begutachtung von Barrett-Schleimhaut „mit Auffälligkeiten“  gehört in die Hände von spezialisierten Pathologen mit hoher Untersuchungsfrequenz.    Dies gilt insbesondere für die Diagnose „low grade dysplasia LGD / low grad intraepitheliale Neoplasie“.   Unter Pathologen mit mangelnder „Barrett-Erfahrung“ wird dieses Diagnose zu häufig gestellt und führt damit oft zu unnötigen und kostspieligen und teils risikobelasteten Folgeuntersuchungen und -therapien.   Auch Pathologen lernen aus Langzeitverläufen, weshalb es sinnvoll ist, Biopsien desselben Patienten wiederholt dem selben (qualifizierten) Pathologen zuzusenden.
Die Regel, bei einer LGD-Diagnose zunächst über etwa 2-3 Monate mit PPI in hoher Dosierung zu therapieren und dann zu re-biopsieren, gilt nach wie vor.

 


 

■ Lal P, Thota PN

Cryotherapy in the management of premalignant and malignant conditions of the esophagus.
WorldJ Gastroenterol. 2018 Nov 21;24(43):4862-4869

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6250921/pdf/WJG-24-4862.pdf

 

Kommentar:

Übersicht über potentielle Einsatzmöglichkeiten der Kryotherapie im Ösophagus bei Dysplasien (IEN) und Frühkarzinomen. Insgesamt derzeit weiterhin eher zurückhaltende Bewertung im Vergleich zu RFA. Aber evtl. Einsatz als Reserveverfahren oder auch mit palliativer Indikation kommt in Betracht.

 


 

■ Ding YE, Li Y, He XK, Cheng A, Sun LM

Impact of Barrett’s esophagus surveillance on the prognosis of esophageal adenocarcinoma: A meta-analysis.
J Dig Dis. 2018 Oct 30. doi: 10.1111/1751-2980.12682. [Epub ahead of print]

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/1751-2980.12682

 

Kommentar :

Metaanalyse zum Thema „Surveillance bei Barrett-Ösophagus. Die Auswertung favorisiert eine Surveillance, räumt aber ein, dass es verlässliche, gut prospektive Studien mit einwandfreiem Studiendesign zu diesem Thema immer noch nicht gibt. 

 


 

■ Owen RP, White MJ, … Lu X et al

Single cell RNA-seq reveals profound transcriptional similarity between Barrett’s oesophagus and oesophageal submucosal Glands.
Nat Commun. 2018 Oct 15;9(1):4261

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6189174/pdf/41467_2018_Article_6796.pdf

 


 

■ Rhee H, Wang DH

Cellular Origins of Barrett’s Esophagus: the Search Continues.
Curr Gastroenterol Rep. 2018 Sep 26;20(11):51

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs11894-018-0657-2.pdf

 


 

■ Triadafilopoulos G, Friedland S.

Precision care for Barrett’s esophagus.
Transl Gastroenterol Hepatol. 2018 Sep 17;3:67

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6182039/pdf/tgh-03-2018.09.10.pdf

 

Kommentar: 

State of the art zu Therapie und Überwachung.

 


 

■ Konda VJA, Souza RF

Biomarkers of Barrett’s Esophagus: From the Laboratory to Clinical Practice.
Dig Dis Sci. 2018 Aug;63(8):2070-2080

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6054820/pdf/nihms970408.pdf

 

Kommentar:

Schöne Übersicht über neue Entwicklungen zu -omics- und Biomarkern.

 


 

■ Harrison M, Allen JE, Gorrepati VS, López-Jamar JME, Sharma P.

Management of Barrett’s esophagus with low-grade dysplasia.
Dis Esophagus. 2018 Apr 1;31(4)

https://academic.oup.com/dote/article/31/4/doy004/4915944?login=true

 

Kommentar:

Low grade Dysplasie: individuelle Entscheidungsfindung. Hoffen auf Biomarker zur Stratifizierung.

 


 

■ RT Vollmer

A review of the incidence of adenocarcinoma detected during surveillance for Barrett’s esophagus.
Hum Pathol. 2018 Oct 5. pii:S0046-8177(18)30380-0. doi: 10.1016/j.humpath.2018.09.016. [Epub ahead of print]

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0046817718303800?via%3Dihub

 

Kommentar :

Eine weitere Metaanalyse mit Kommentar zu den verschiedenen , statistisch wirksamen Einflüssen bei Studien zur Barrett-Surveillance. Das derzeitige Surveillance-Konzept wird danach als nicht effektiv eingeschätzt.

 


 

■ Singh T, Sanaka MR, Thota PN

Endoscopic therapy for Barrett’s esophagus and early esophageal cancer: Where do we go from here?
World J Gastrointest Endosc. 2018 Sep 16;10(9):165-174


Kommentar :

Schöne Übersicht zu den aktuell verfügbaren endoskopischen Therapieverfahren bei Barrett-Ösophagus mit intraepithelialen Neoplasien und beim Barrett-Frühkarzinom.

 


 

■ Jankowski JAZ et al

Esomeprazole and aspirin in Barrett’s oesophagus (AspECT): a randomised factorial trial.
Lancet. 2018 Aug 4;392(10145):400-408

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6083438/


Kommentar :

Lange erwartete Langzeitstudie zu PPI und ASS zur Prophylaxe des Barrett-Adenokarzinoms. Vierarmige prospektive, nicht verblindete Studie über acht Jahre in GB und Kanada.

Ergebnis : eine Kombination von ASS (300 mg) und Esomeprazol (2×40 mg !) täglich reduziert bei dauerhafter Einnahme ab Jahr 9 nach Einnahmestart das Risiko für high grade Dysplasie/intraepitheliale Neoplasie, Barrett-Karzinom und Gesamtsterblichkeit gegenüber der Gruppe mit Einnahme von 20 mg Esoprazol einmal täglich. Prophylaktisch am wirksamsten ist die o.g. Kombination, die Einnahme der Einzelsubstanzen ist deutlich weniger wirksam.

Auch diese eindrucksvolle große Studie hat Limitationen, die in der Publikation benannt werden. Nicht klar ist, ob auch primär Barrett-Patienten ohne PPI-Einnahme (weil ohne Refluxbeschwerden) eingeschlossen wurden. Diese Gruppe scheint ja ein besonders hohes Krebsrisiko zu haben, weshalb der Einfluss einer Chemoprophylaxe hier von besonderem Interesse gewesen wäre (Subgruppen-Auswertung mit und ohne Chemoprophylaxe).

Auch ist unklar, wie häufig endoskopische Verfahren zum Einsatz kamen, um eine Karzinom-Entstehung zu vermeiden (endoskopische Kontrollen in Jahr 2,4,6,8 und 10).

Insgesamt erscheint eine allgemeine Empfehlung zur Chemoprophylaxe noch verfrüht; auf individueller Basis kann die Chemoprophylaxe evtl. aber Barrett-Patienten auf der Basis begründeter Daten angeboten werden, insbesondere als Zusatz von ASS, venn ohnehin schon PPI dauerhaft eingenommen werden. Diesen Spielraum lassen auch derzeitige Leitlinien, die aber vom routinemäßigen Einsatz von zwei Mal täglicher Einnahme eines PPI und von ASS abraten.

 


 

■ Michopoulos S

Critical appraisal of guidelines for screening and surveillance of Barrett’s esophagus.
Ann Transl Med. 2018 Jul;6(13):259. doi: 10.21037/atm.2018.05.09

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6064794/

 

Kommentar :

Traue keiner Leitlinie zu diesem Thema ? Zumindest ist Vorsicht angebracht, weil die Datenlage strikte Evidenzkriterien bei vielen  Aussagen in Leitlinien zu diesem Thema nicht erfüllt. Die zahlreichen verschiedenen  Studien kommen zu erheblich diskrepanten Aussagen und Empfehlungen.

 


 

■ H Chettouh, O Mowforth, N Galeano-Dalmau, N Bezawada, C Ross-Innes, S MacRae, I Debiram-Beecham, M O´Donovan, RC Fitzgerald

Methylation Panel is a diagnostic biomarker for Barrett´s oesophagus in endoscopic biopsies and non-endoscopic cytology specimens
Gut. 2017 Oct 30, Pii: gutjnl-2017-314026

http://gut.bmj.com/content/gutjnl/early/2017/10/30/gutjnl-2017-314026.full.pdf

 


 

■ H Siddiki, N Fukami

Endoscopic submucosal dissection for Barrett’s neoplasia: decade of experience, little progress. Is ESD thE-BEST for complex Barrett’s neoplasia ?
Gastrointest Endos. 2017 Oct;86(4):619-622  

http://www.giejournal.org/article/S0016-5107(17)32006-0/pdf

 

Kommentar :

Übersichtsartikel und Positionsbestimmung zur Bedeutung der ESD (endoskopische Submukosa-Dissektion) in der Therapie von Barrett-Neoplasien (high grade Dysplasien und Karzinomen der Mukosa ohne/mit Befall der obersten Submukosa-Schicht).

 


 

■ E Ness-Jensen, J Lagergren

Tobacco smoking, alcohol consumption and gastro-oesophageal reflux disease
Best Pract Res Clin Gastroenterol. 2017 Oct;31(5):501-508  

https://ac.els-cdn.com/S1521691817300999/1-s2.0-S1521691817300999-main.pdf?_tid=25fb9790-0b49-11e8-b5ad-00000aacb362&acdnat=1517927123_071293d73be08ceaaa16384e0f8c0bed

 

Kommentar :

Alle wesentlichen vorhandenen Daten zu dieser Fragestellung werden gezeigt. Die Datenlage ist komplexer und weniger sicher, als man vermutet. Randomisierte Studien scheiden natürlich aus ethischen Gründen aus; aber größere populations-basierte prospektive Behandlungsstudien wären wünschenswert. 

 


 

■ G Contino, TL Vaughan, D Whiteman, RC Fitzgerald  

The Evolving Genomic Landscape of Barrett’s Esophagus and Esophageal Adenocarcinoma.
Gastroenterology. 2017 Sep;153(3):657-673

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0016508517359085?via%3Dihub

 

Kommentar :
Übersichtsartikel zu den Möglichkeiten der modernen Gendiagnostik in der Analyse der Progression vom Barrett-Ösophagus zur high grade Dysplasie und zum Barrett-Ösophaguskarzinom.  Praktisches Ziel ist eine frühzeitige Identifikation von Risikopatienten mit nachfolgender intensivierter Überwachung und früher Intervention.

 


 

■ A Katz-Summercorn, S Anand, S Ingledew, Y Huang, T Roberts, N Galeano-Dalmau, M O´Donovan, H Liu, RC Fitzgerald

Application of a multi-gene next-generation sequencing Panel to a non-invasive oesophageal cell-sampling device to Diagnose dysplastic Barrett´s oesphagus
J Pathol Clin Res. 2017 Aug 24;3(4):258-267

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5653927/

 

Kommentar :

Im Rahmen der retrospektiven BEST-2-Studie wurden zytologische Proben aus dem Ösophagus mittels Cytosponge gewonnen. Das Verfahren zielt darauf ab, eine Frühdiagnose dysplastischer und neoplastischer Veränderungen von Barrett-Schleimhaut ohne endoskopische Untersuchung zu erreichen und damit die Basis für ein Screening auf Barrett-Ösophagus (BE) und Barrett-Karzinom (EAC), Adenokarzinom des Ösophagus) erheblich zu verbreitern. Ein wesentliches Problem bei diesem technisch einfachen Verfahren ist die Identifikation von zellulären Markern, die mit hinreichender Spezifität Risikopatienten identifizieren, die dann endoskopiert und biopsiert werden müssen. Andererseits sollten solche Patienten mit hoher Sicherheit identifiziert werden, die kein erhöhtes Risiko haben und sich keiner speziellen Surveillance unterziehen müssen.
Hypermethylierung von Genen ist ein typischer mit Neoplasie-Risiko assoziierter molekulargenetischer Befund. In der vorliegenden STudie konnten 4 Methylierungs-Marker identifiziert werden, die zur Diagnostik von Barrett-Schleimhaut mit Cytosponge geeignet waren. Unter diesen zeigte TFPI2 eine besonders hohe Sensitivität und Spezifität, ein Gen, das allerdings auch beim EAC sehr häufig hypermethyliert ist.
Ein Vierer-Biomarker-Panel (FPI2, TRIST1, ZNF345 und ZNF569) könnte zukünftig zusammen mit der Auswertung auf trefoil factor 3 (TFF3), einem Mucin-assoziierten Peptid, geeignet sein, per Cytosponge-Screening gewonnene Ösophagus-Kardia-Zytologien hinsichtlich eines Nachweises von Barrett-Schleimhaut verlässlich auszuwerten.
Das Verfahren kann dann praxistauglich werden, wenn die immunhistochemische und molekulargenetische Auswertung automatisiert und verbilligt werden kann.
Die Arbeit von Katz Summercorn wertet im Wesentliche Ergebnisse aus der gleichen Cambridge-Kohorte aus. Hier geht es um ein praktikables Panel genetischer Marker in der Detektion dysplastischer Veränderungen der Barrett-Schleimhaut. Auch hier wurde das zytologische Material mit Cytosponge gewonnen.

 


 

■ M di Pietro, MI Canto, RC Fitzgerald

Endoscopic Management of Early Adenocarcinoma and Squamous Cell Carcinoma of the Esophagus: Screening, Diagnosis, and Therapy
Gastroenterology. 2017 Aug 2.

https://ac.els-cdn.com/S0016508517359735/1-s2.0-S0016508517359735-main.pdf?_tid=3725159c-0b48-11e8-9541-00000aacb35d&acdnat=1517926723_95b708e2514dde1cdd73abe3e4888123

 

Kommentar :

Kompakte Übersichtsarbeit zur Diagnostik und Therapie früher Tumorstadien von Ösophaguskarzinomen, speziell auch von high grade Dysplasien und Barrett-Frühkarzinomen. Auch auf die heute und in absehbarer Zukunft verfügbaren Screening-Verfahren einschl. Cytosponge wird detailliert eingegangen. Die technischen Fortschritte bei endoskopischer Diagnostik und Therapie werden präsentiert und bewertet.

 


 

■ S Wani, S Gaddam : Editorial

Best Practices in Surveillance of Barrett’s Esophagus.             
Am J Gastroenterol. 2017 Jul;112(7):1056-1060

https://www.nature.com/articles/ajg2017117.pdf

 

Kommentar :
Übersichtsartikel mit Darstellung der Datenlage hinsichtlich einer sinnvollen Überwachungsstrategie bei Barrett-Ösophagus.

 


 

■ J Lagergren, E Smyth, D Cunningham, P Lagergren 

Oesophageal cancer.
Lancet publishes online June 22, 2017

https://ac.els-cdn.com/S0140673617314629/1-s2.0-S0140673617314629-main.pdf?_tid=c6892364-0b47-11e8-991c-00000aab0f27&acdnat=1517926534_51c176f1592dfa3bbbc27c6efa6cd53c


Kommentar :

State of Art-Publikation, welche die aktuelle Situation und Entwicklung beim Ösophaguskarzinom in Diagnostik und Therapie umfassend darstellt. Basislektüre zu diesem Thema.

 


 

■ Eluri S, Shaheen NJ

Barrett’s esophagus: diagnosis and management.
Gastrointest Endosc. 2017 May;85(5):889-903

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5392444/pdf/nihms844967.pdf

 

Kommentar:

Sehr guter Übersichtsartikel.

 


 

■ G Lipman, RJ Haidry

Endoscopic management of Barrett’s and early oesophageal neoplasia.
Frontline Gastroenterol. 2017 Apr;8(2):138-142  

http://fg.bmj.com/content/flgastro/8/2/138.full.pdf

 

Kommentar :

Übersichtsartikel mit Standortbestimmung zur endoskopischen Therapie und Überwachung bei Barrett-Ösophagus und frühen Barrett-Neoplasien.

 


 

■ P Vennalaganti, V Kanakadandi, JR Goldblum, SC Mathur, DT Patil, GJ Offerhaus, SL Meijer, M Vieth, RD Odze, S Shreyas, S Parasa, N Gupta, A Repici, A Bansal, T Mohammad, P Sharma

Discordance Among Pathologists in the United States and Europe in Diagnosis of Low-Grade Dysplasia for Patients With Barrett´s Esophagus. 
Gastroenterology. 2017 Feb;152(3):564-570  

https://www.pubmed.de/gateway/nlm-pubmed/

 

Kommentar :

„Und es bewegt sich nichts…“.
Das alte Problem der histopathologischen Diagnose und Bewertung von low grade Dysplasien (LGD) von Barrett-Schleimhaut existiert unverändert. In dieser Arbeit werden die Probleme nochmals beschrieben, auch speziell das „Interobserver-Non-Agreement“ europäischer und amerikanischer Pathologen.
Unmittelbar ergeben sich zwei Schlussfolgerungen:
1. Studien mit Auswertungen zur LGD sind durch diese Unsicherheiten von vorne herein kompromittiert
2. Überwachungskonzepte basierend auf einer histologischen LGD-Diagnose sind nicht fundiert; es besteht dringender Bedarf für die Entwicklung verlässlicherer Marker für eine LGD als Risikokonstellation mit konsequent notwendiger Surveillance.

 


 

■ Alcolea MP

Oesophageal Stem Cells and Cancer.
Adv Exp Med Biol. 2017; 1041: 187–206

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6126191/pdf/978-3-319-69194-7_Chapter_10.pdf

 

Kommentar:

Barrett-Ösophagus BE (Barrett-Metaplasie )ist wohl doch sehr viel komplexer als bisher angenommen. Bei aufwendiger histologischer und molekulargenetischer Aufarbeitung lässt sich eine deutliche Diversität von Zelltypen und molekulargenetischen Markern nachweisen. Die Ergebnisse lassen bezweifeln, ob die einfache pathogenetische Hypothese, dass refluxinduziert sich eine Entzündung entwickelt, die zum metaplastischen Ersatz von Plattenepithel durch intestinales Zylinderepithel führt, das vom Magen her sich nach oralwärts ausbreitet, eine hinreichende Erklärung für BE und dessen potentieller Weiterentwicklung zum Barrett-Karzinom ist.
Zunehmend gibt es Hinweise, dass ösophageale Stammzellen („Barrett Stammzellen“) eine wichtige Rolle in der Entstehung von BE und Barrett Adenokarzinom (EAC) spielen könnten. Untersucht werden der Zusammenhang mit subepithelialen Drüsenzellen des Ösophagus, mit den  reparativen Vorgängen am gastro-ösophagealen Übergang (GEJ) als „Driver“ der Stammzellaktivierung und mit der uneinheitlichen Mutationsfrequenz in prämaligenen Zellen in Barrett-Schleimhaut (IEN und Karzinom).
Die Forschungsergebnisse mit den neuen molekulargenetischen Verfahren könnten zur Tumorgenese des EAC wie auch zu onkologischen und präventiven Ansätzen wichtige Erkenntnisse erbringen.

 


 

 

■ Yamamoto Y, Wang X, Bertrand D, Kern F, … Xian W et al

Mutational spectrum of Barrett’s stem cells suggests paths to initiation of a precancerous lesion.
Nat Commun. 2016; 7: 10380

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4735693/pdf/ncomms10380.pdf

 


 

■ DM Karamchandani et al:

Increasing diagnostic accuracy to grade dysplasia in Barrett´s esophagus using an immunohistochemical panel for CDX2, p120ctn, C-Myc and Jagged1. 
Diagnostic Pathology (2016)11:23  

 


 

■ CS Ross-Innes, H Chettouh, A Achilleos,……. RC Fitzgerald, on behalf of the  BEST2 study

Risk stratification of Barrett’s oesophagus using a non-endoscopic sampling method coupled with a biomarker panel: a cohort study.
Lancet Gastroenterol Hepatol. Nov 2016. Online first.

http://dx.doi.org/10.1016/S2468-1253(16)30118-2

 

Kommentar:

Zahlreiche Studien aus den letzten Jahre haben zu umfangreichen Erkenntnissen zu molekulargenetischen Veränderungen auf dem Weg vom Barrett-Ösophagus (BE) zum Adenokarzinom (EAC) des Ösophagus geführt. Letztlich ist das Ziel all dieser Untersuchungen ein genetisches Marker-Panel, mit dem frühzeitig eine Stratifikation möglich wird zwischen Barrett-Patienten mit geringem und hohem Krebsrisiko. Ein solches Screening könnte deutlich effektiver und kostengünstiger sein als die derzeit als Standard durchgeführte endoskopische Screening- und Surveillance-Strategie mit ihren bezogen auf die Barrett-Gesamtpopulation enttäuschenden Ergebnissen hinsichtlich ihres positiven Vorhersagewertes (PPV) zur EAC-Entstehung.

Eine interessante, kostengünstige und patientenfreundliche Alternative zur Endoskopie ist das Cytosponge-Verfahren. Hierbei schluckt der Patient / die Patientin ein Gelatinekapsel an einem Faden; die Kapsel löst sich im Magen auf und setzt einen etwa 3 cm messenden, an der Oberfläche rauen Schwamm frei. Beim Rückzug dieses Schwämmchens werden Epithelzellen abgeschilfert und sammeln sich in dem Schwamm. Auf diese Weise wird aussagekräftiges zytologisches Material gewonnen und kann umgehend untersucht werden.

Als sinnvolle diagnostische Parameter haben sich neben einfacher morphologisch-zytologischer Untersuchung (zelluläre Atypien / Dysplasien) molekulare Marker erwiesen (in dieser Studie P53 und Aurora Kinase A Nachweis; in früheren Studien TFF 3 (Trefoil Factor 3)).
Zieht man zusätzlich einfache klinische Parameter heran (Alter, Adipositas, Länge des Barrett-Segments (bei einer Index-Gastroskopie ermittelt)), kann man eine Unterteilung in drei Risiko-Kategorien vornehmen (low, moderate, high).
Etwa ein Drittel aller Probanden fiel in der vorliegenden BEST2-Studie in die Kategorie „low risk“. In dieser Gruppe war der PPV 100 % hinsichtlich des tatsächlichen Fehlens dysplastischer Veränderungen (kontrolliert durch Gastroskopie mit Biopsie). Auch in der high risk Gruppe war der PPV hinsichtlich high grade Dysplasie oder EAC hoch (87 %).
Die Hälfte aller Probanden gehörte zur „moderate risk“ Gruppe. Hier war die diagnostische Unsicherheit am höchsten – mit immerhin 14 % der Probanden mit high grade Dyslasie.

Zusammenfassend erscheint das Cytosponge-Verfahren aussichtsreich, was die Translation von molekulargenetischen Markern in eine klinische Routine-Diagnostik bei der Barrett-Surveillance betrifft. Bestechende Vorzüge sind die Einfachheit des Verfahrens (Dauer der Prozedur : 10 Minuten), die minimale Belastung der Probanden und der im Vergleich zur Endoskopie extrem niedrige Preis – mit damit bestehender Möglichkeit einer breiten Anwendung in der Bevölkerung.

Cytosponge könnte dazu beitragen, die endoskopische-histologische Barrett-Überwachung auf die wirklich risikobelasteten Patienten zu beschränken.

 

Der Artikel enthält Literaturverweise hinsichtlich zahlreicher weiterer Studien zur Cytosponge-Diagnostik.

siehe auch:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23041329

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25634542

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20833740

 


 

■ M Secrier, X Li, N de Silva, MD Eldridge, G Contino, J Bornschein, S MacRae, N Grehan, M O´Donovan, A Miremadi, TP Yang, L Bower, H Chettouh, J Crawte, N Galeano-Dalmau, A Grabowska, J Saunders, T Underwood, N Waddell, AP Barbour, B Nutzinger, A Achilleos, PA Edwards, AG Lynch, S Tavaré, RC Fitzgerald, Oesophageal Cancer Clinical and Molecular Stratification (OCCAMS) Consortium:

Mutational signatures in esophageal adenocarcinoma define etiologically distinct subgroups with therapeutic relevance.
Nat Genet. 2016 Oct;48(10):1131-41

https://www.pubmed.de/gateway/nlm-pubmed/

 

Kommentar :

Es wurden 3 molekulare Subtypen des EAC identifiziert mit unterschiedlichen Mutations-Signaturen. Die Identifikation dieser Subtypen könnte Bedeutung erlangen bei der Entwicklung etwa von „tailored“ Chemotherapien bei neoadjuvantem und adjuvantem Einsatz zur Verbesserung des jeweiligen Ansprechens auf die Chemotherapie – in Analogie zu entsprechenden Fortschritten bei anderen Tumorkrankheiten.

 


 

 

■ Aaron P Thrift , Lesley A Anderson, Liam J Murray et al

Nonsteroidal Anti-Inflammatory Drug Use is Not Associated With Reduced Risk of Barrett’s Esophagus.

Am J Gastroenterol 2016; 111:1528–1535

Kommentar:

Zahlreiche Studien zeigen, dass die langzeitige Einnahme von nicht steroidalen Antiphlogistika (NSAR/NSAID) das Risiko der Entstehung von Adenokarzinomen des Ösophagus (EAC) aus Barrett-Schleimhaut reduziert.
Die vorliegende Untersuchung (Metaanalyse) deutet darauf hin, dass der antineoplastische Effekt dieser Medikamente im Entwicklungsschritt von Barrett-Schleimhaut zum Karzinom lokalisiert ist. Die Entstehung von Barrett-Schleimhaut selbst als Metaplasie wird in ihrer Häufigkeit dagegen nicht durch NSAR-Einnahme beeinflusst. 

Die Entstehung von Barrett-Schleimhaut wird somit offenbar nicht durch entzündliche und neoplastische Signalwege getriggert, die dem COX-2 / Prostaglandin-Stoffwechsel zuzuordnen sind.

 


 

■ Eleanor M Gregson, Jan Bornschein and Rebecca C Fitzgerald

Genetic progression of Barrett’s oesophagus to oesophageal adenocarcinoma.
British Journal of Cancer(2016) 115, 403–410

Kommentar :

Aus Cambridge kommt diese hervorragende Zusammenfassung des Erkenntnisstandes zur Genetik der Barrett-Tumorgenese mit sehr guten grafischen Darstellungen.

Die Forschung zu diesem Thema hat den Zweck, durch eine Identifikation genetischer Risikofaktoren solche Probanden frühzeitig zu identifizieren, die bei nachgewiesener Barrett-Schleimhaut ein hohes Risiko für eine Entwicklung zum Ösophagus-Adenokarzinom (EAC) tragen. Der bisherige Surveillance-Standard mit endoskopisch-bioptischen Kontrolluntersuchungen ist hinsichtlich einer Reduktion des EAC auf Populationsebene nicht hinreichend effektiv. Durch Einsatz genetischer Marker oder Marker-Panels könnte hier eine Verbesserung erreicht werden. Dieses Vorhaben wird aber dadurch erschwert, dass die Tumorentwicklung vom Barrett-Ösophagus über low-grade und high-grade-Dysplasien zum EAC mit einer Vielzahl von Keimbahn- und somatischen Mutationen (als Einzel-Mutationen vom SNP bis zu komplexen Störungen der Nucleotid-Struktur und -Replikation) assoziiert ist, die die Realisierung eines praxistauglichen Risiko-Panels von genetischen Aberrationen bisher verhindert haben. Lediglich der immunhistochemische Nachweis einer Mutation des TP53-Tumorsuppressor-Gens mit Funktionsverlust oder Überexpression hat bisher die „Praxisreife“ als Marker für eine Krebsentwicklung aus dysplastischer Barrett-Schleimhaut erreicht.

Auch die Basierung der genetischen Untersuchungen zur Barrett-EAC-Entwicklung auf endoskopische gewonnenen Biopsien limitiert deren Aussage aufgrund eines sampling bias. Hier könnte die Gewinnung von besser repräsentativem Zellmaterial z.B. per Cytosponge eine Alternative sein.

Auch durch eine umfassende Literaturübersicht erfüllt die Arbeit die Kriterien einer „state of the art“-Übersicht zum Thema Barrett-Ösophagus und EAC, Stand 2016.

 


 

 

■ M Wilke, M Rathmeyer, M Schenker, W Schepp

Endoscopic mucosal resection (EMR) followed by radiofrequency ablation (RFA) in neoplastic Barrett’s esophagus or Barrett early cancer is also economically superior to sole radical endoscopic resection.
Z Gastroenterol 2016; 54(5):416-20.

https://www.thieme-connect.com/DOI/DOI?10.1055/s-0042-103246

Kommentar :

Verglichen werden endoskopische Therapieverfahren bei Barrett-Dysplasie und Barrett-Frühkarzinom : auf der einen Seite eine „radikale“ endoskopische Resektionsbehandlung in mehreren Schritten (SRER) mit dem Ziel einer vollständigen Elimination neoplastischer Schleimhaut; auf der anderen Seite die Kombination (EMR+RFA) aus EMR (endoskopischer Mucosa-Resektion) und RFA (Radiofrequenzablation).
Sowohl hinsichtlich der (hohen) Gesamtkosten wie auch hinsichtlich der therapeutischen Sicherheit (geringere Komplikationshäufigkeit) schneidet in dieser Studie die EMR+RFA-Therapie deutlich besser ab als SRER.
Die vollständige Elimination neoplastischer Schleimhaut ist mit beiden Verfahren mit gleicher Effektivität möglich.

 


 

 

 

■ Romy E Verbeek, Max Leenders, Fiebo J W ten Kate, Richard van Hillegersberg, Frank P Vleggaar, Jantine W P M van Baal, Martijn G H van Oijen and Peter D Siersema

Surveillance of Barrett’s Esophagus and Mortality from Esophageal Adenocarcinoma: A Population-Based Cohort Study.
Am J Gastroenterol 109, 1215-1222

http://www.nature.com/ajg/journal/v109/n8/full/ajg2014156a.html?WT.ec_id=AJG-201408

Kommentar :

Große retrospektive populationsbasierte niederländische Studie (fast 10.000 Patienten mit Barrett-Karzinom = Ösophagus -Adenokarzinom) über einen 10-Jahres-Zeitraum. Im Ergebnis ist eine strukturierte Überwachung bei Barrett-Ösophagus nur dann effektiv, wenn die endoskopischen Kontrollintervalle strikt eingehalten werden. Dann können offenbar 2- und 5-Jahres-Mortalität durch Barrett-Karzinome im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Surveillance reduziert und unter Überwachung diagnostizierte Karzinome in einem früheren Tumorstadium erkannt werden.

Die bekannten Probleme, die einem generalisierten Früherkennungsprogramm (vergleichbar der Früherkennung von Darmkrebs) bei Barrett-Ösophagus bisher entgegen stehen, bestätigen sich auch in dieser Studie : bei mehr als 90 % aller Patienten mit Barrett-Karzinom wurde nie zuvor ein Barrett-Ösophagus diagnostiziert ! Und eine Kosteneffektivität eines Surveillance-Programmes für das Barrett-Karzinom ist bisher nicht nachgewiesen worden, unter anderem weil die Gesamt-Sterblichkeit nicht signifikant beeinflusst wird.

 


 

■ Buas MF, He Q, Johnson LG, Onstad L, Levine DM, Thrift AP, Gharahkhani P, Palles C, Lagergren J, Fitzgerald RC, Ye W, Caldas C, Bird NC, Shaheen NJ, Bernstein L, Gammon MD, Wu AH, Hardie LJ, Pharoah PD, Liu G, Iyer P, Corley DA, Risch HA, Chow WH, Prenen H, Chegwidden L, Love S, Attwood S, Moayyedi P, MacDonald D, Harrison R, Watson P, Barr H, deCaestecker J, Tomlinson I, Jankowski J, Whiteman DC, MacGregor S, Vaughan TL, Madeleine MM.

Germline variation in inflammation-related pathways and risk of Barrett’s oesophagus and oesophageal adenocarcinoma.
Gut. 2016 Aug 2. [Epub ahead of print]

Kommentar:

Zunehmend wird deutlich, dass in der Entstehung von Barrett-Ösophagus (BE) und Adenokarzinom des Ösophagus (OAC) entzündliche Prozesse eine wesentliche Rolle spielen. Ziel der vorliegenden Studie war es, an einem großen Patientenkollektiv zu untersuchen, ob genetische Variationen im Bereich der Entzündungsreaktionen zum Risiko für BE und OAC beitragen.

Dazu wurden Daten einer GWAS (genom-weite Assoziations-Studie) von 2515 Patienten mit OAC, 3295 Patienten mit BE und 3207 Kontrollen ausgewertet. Speziell untersucht wurden fünf für Entzündung bedeutende Signalwege, hierunter der COX (cyclo-oxygenase)-Signalweg. In diesem Signalweg waren Genvarianten mit einem erhöhten Risiko für BE assoziiert. Darüber hinaus waren vier (BE) bzw. drei Genvarianten für MGST-1 (microsomale glutathion-S-transferase-1) mit einem erhöhten Risiko für BE bzw. OAC assoziiert.

Die Studie weist auf eine Rolle von genetischen Varianten im Eicosanoid-Metabolismus (Leukotriene, COX/Prostaglandine: PGE2) und im Glutathion-Metabolismus (MGST1) als Risikofaktoren für BE und OAC hin.

Zum Praxisbezug: ob eine Chemoprävention des OAC mit (evtl. kombinierten) Medikamenten, die an verschiedener Stelle in Entzündungs-Signalwegen intervenieren (Aspirin und COX-2 Inhibitoren; Statine), praktikabel und erfolgreich sein kann, ist bisher nur tierexperimentell rel. gut belegt. Große epidemiologische Studien weisen aber seit langem auf einen protektiven Effekt von Aspirin hin. Die Zukunft wird zeigen, ob ein sinnvoller kombinierter Einsatz von Chemoprävention und endoskopischer Überwachung und Intervention das Risiko für OAC reduzieren kann.

 


 

■ K Visrodia, S Singh, R Krishnamoorthi, KK Wang, PG Iyer, DA Katzka

Systematic review with meta-analysis: prevalent vs. incident oesophageal adenocarcinoma and high-grade dysplasia in Barrett’s oesophagus.
Aliment Pharmacol Ther 2016 Aug 26. [Epub ahead of print]

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27562355


Kommentar :

Metaanalyse von insgesamt 14 Studien. Auswertung nicht ganz unproblematisch bei nicht homogenen Studienkollektiven (wie oft bei Metaanalysen), insgesamt Studienansatz und Datenauswertung aber doch nachvollziehbar (Limitierungen werden ausführlich diskutiert).

Bestätigt wird eine von allen Endoskopikern mit langjähriger umfangreicher Endoskopie-Praxis gemachte Erfahrung : der Großteil der Barrett-Karzinome (Adenokarzinome des Ösophagus EAC) wird nicht im Rahmen von Surveillance-Untersuchungen gefunden, sondern als Erstdiagnose bei der ersten Gastroskopie eines Patienten erhoben. Diese Gruppe wird in der Studie als „prävalente EACs“ bezeichnet; gemeint sind hiermit EAC, die bei der ersten Gastroskopie nachgewiesen werden bzw. innerhalb eines Jahres nach der ersten Gastroskopie (mit Wahrscheinlichkeit also auch bereits bei der ersten Gastroskopie existent waren).

Im Gesamtkollektiv waren jeweils etwa 80% der Fälle von EAC und high grade Dysplasie offenbar prävalent und nur etwa 20% wurden im Rahmen der endoskopischen Überwachungs-Untersuchungen diagnostiziert.

Das ist natürlich ein desolates Ergebnis hinsichtlich der Effektivität der endoskopischen Überwachung bei Patienten mit Barrett-Ösophagus (BE).
Es zeigt die dringende Notwendigkeit, neue Verfahren zu entwickeln, die eine frühe Risikoselektion von Patienten mit EAC-Risiko ermöglichen. Denkbar ist langfristig ein Screening-Risiko-Score aus anamnestischen (familiäre Belastung) und klinischen Daten (Reflux; aber ein erheblicherTeil der Patienten mit EAC hat nie relevante Refluxbeschwerden !), Zytologie ohne Endoskopie (Cytosponge), immunhistologischen und genetischen Markern. Vor allem bleibt zu definieren, bei welchem Kollektiv von Patienten der Einsatz eines Screening-Programmes sinnvoll ist
.

Genetische Marker könnten eine wichtige Rolle spielen bei der frühzeitigen Identifikation von Risikopatienten für EAC, die dann gezielt einer endoskopischen Diagnostik und Überwachung zugeführt werden könnten.

 


 

■ J H Kauppila, J Lagergren

The surgical management of esophago-gastric junctional cancer.
Surgical Oncology 25 (2016), 394-400

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960740416301153


Kommentar :

Wissenschaftliche Evidenz fehlt nach wie vor weitgehend hinsichtlich der Langzeit-Ergebnisse (Überleben; Lebensqualität) der chirurgischen Therapie des Ösophaguskarzinoms. Es fehlen randomisierte prospektive Studien mit einer definierten, in einem geeigneten Studiendesign abbildbaren Fragestellung. Vielfach werden unter dem Begriff „Ösophaguskarzinom“ ganz verschiedene Krankheitsentitäten mit primär unterschiedlicher Prognose zusammengefasst und „wissenschaftlich (retrospektiv) ausgewertet“ – mit von vorn herein limitiertem Erkenntnisgewinn. In vielen Arbeiten werden Adenokarzinome des Ösophagus (EAC) und esophago-gastrale Übergangskarzinome (EGJC = esophago-gastral-junction-cancer oder AEG = adenocarcinoma of the esophago-gastric junction) unterschieden, wobei es sich aber bei letzteren z.B. in der verbreiteten Einteilung nach Siewert (Classification of adenocarcinoma of the oesophagogastric junction. Br J Surg 1998; 85: 1457-1459 ; J Surg Oncol 2005;90: 139-145) beim Typ I um EAC handelt, beim Typ III um proximale Magenkarzinome. Diese offensichtlich biologisch unterschiedlichen Tumorentitäten werden heute mit verschiedenen Operationsverfahren – und in frühen Stadien des EAC auch endoskopisch – behandelt. Dabei ist individuell nach Tumortyp, Lokalisation und Patientenkriterien (Komorbidität) zu entscheiden : Ösophagektomie oder Gastrektomie ? Transhiatale oder transthorakale Ösophagektomie ? Limitierte oder extensive Lymphadenektomie ? Offener oder minimal invasiver Zugang ? Endoskopische oder chirurgische Therapie bei Frühstadien von EGJC (Daten pro endoskopischer Resektion in westlichen Ländern existieren fast ausschließlich zu T1a und T1b(sm1)- Adenokarzinomen des Ösophagus; in Japan limitierte Erfahrungen mit Kardia-/Magen-EGJ-Karzinomen). Große prospektive randomisierte Studien sind dringend wünschenswert, um die Ergebnisse der verschiedenen chirurgischen Therapieverfahren – eingebunden in ein multimodales Therapiekonzept – wissenschaftlich gesichert zu objektivieren.

 


■ Krishnamoorthi R, Singh S, Ragunathan K, A Katzka D, K Wang K, G Iyer P.

Risk of recurrence of Barrett’s esophagus after successful endoscopic therapy.
Gastrointest Endosc. 2016 Jun;83(6)

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4937826/pdf/nihms794421.pdf

 

Kommentar:

Differenzierte Sicht auf Vorteile und Schwächen der endoskopischen Therapie des Barrett-Ösophagus. Umfassende Studienübersicht zum Thema.

 


 

■ F Macias-Garcia, JE Dominguez-Munoz

Update on management of Barrett’s esophagus.
World J Gastrointest Pharmacol Ther. 2016 May 6; 7(2): 227–234.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4848245/

Kommentar :

Kurze praxisrelevante Darstellung der Diagnostik, Therapie und Überwachung bei Barrett-Ösophagus auf dem Stand des Jahres 2016 mit Behandlungs-Algorithmen.

 


■ Ashley H. Davis-Yadley, MD, Kevin G. Neill, MD, Mokenge P. Malafa, MD, and Luis R. Peña, MD

Advances in the Endoscopic Diagnosis of Barrett Esophagus.
Cancer Contr January 2016, Vol. 23, No. 1

https://www.moffitt.org/File%20Library/Main%20Nav/Research%20and%20Clinical%20Trials/Cancer%20Control%20Journal/v23n1/67.pdf

Kommentar :

Aktuelle Darstellung der Möglichkeiten endoskopisch-bioptischer und endo-mikroskopischer  Diagnostik. Bestimmung einfacher molekularer Biomarker in Biopsien zur Abschätzung des Karzinomrisikos nach Markierung per Autofluoreszenz.

 


 

■ Matthew F. Buas, Lynn Onstad, David M. Levine, Harvey A. Risch, Wong-Ho Chow, Geoffrey Liu, Rebecca C. Fitzgerald, Leslie Bernstein, Weimin Ye, Nigel C. Bird, Yvonne Romero, Alan G. Casson, Douglas A. Corley, Nicholas J. Shaheen, Anna H. Wu, Marilie D. Gammon, Brian J. Reid, Laura J. Hardie, Ulrike Peters, David C. Whiteman, Thomas L. Vaughan

MiRNA-Related SNPs and Risk of Esophageal Adenocarcinoma and Barrett’s Esophagus: Post Genome-Wide Association Analysis in the BEACON Consortium
PLoSOne. 2015 Jun 3;10(6):e0128617

http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0128617

 

Kommentar:

Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass MicroRNAs (miRNAs) – kleine, nicht codierende RNAs mit einer Funktion in der post-transkriptionalen Genregulation – als Onkogene oder Tumorsuppressoren in einer Vielzahl von Geweben agieren und dass eine Regulationsstörung der miRNAs das Krebsrisiko erhöhen kann. Diese umfangreiche Studie auf Basis der Beacon-Biodatenbank analysierte SNPs (single nucleotide polymorphisms), die mit der Biogenese oder der biologischen Aktivität von miRNAs in Verbindung stehen. Die Auswertung erbrachte keine signifikante Assoziation der gefundenen genetischen Aberrationen mit dem Risiko für die der Entstehung von Ösophagus-Adenokarzinomen (EAC) aus Barrett-Schleimhaut. Insgesamt bleibt die Bedeutung von miRNA und Profilen der miRNA-Expression für die Entstehung von EAC aus Barrett-Ösophagus als Vorläufer bisher unklar, da in der Literatur widersprüchliche Ergebnisse existieren.

 


 

■ Andrew M. Kaz, William M. Grady, Matthew D. Stachler, and Adam J. Bass

Genetic and Epigenetic Alterations in Barrett’s Esophagus and Esophageal Adenocarcinoma.
Gastroenterol Clin North Am. 2015 June ; 44(2): 473–489

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4449457/

 

Kommentar :

Übersicht über genetische und epigenetische Einflüsse bei der Entstehung von Adenokarzinomen des Ösophagus aus Barrett-Ösophagus. Praktisch einsetzbare genetische und epigenetische Marker zur frühzeitigen Risikostratifikation sind bisher noch Zukunftsmusik. Die Forschungsaktivitäten zu dieser Materie sind derzeit noch hochgradig verzweigt und noch stärkere Anstrengungen in Richtung translationaler Medizin erscheinen erforderlich.

 


 

■ Labenz, Joachim; Koop, Herbert; Tannapfel, Andrea; Kiesslich, Ralf; Hölscher, Arnulf H.

Epidemiologie, Diagnostik und Therapie des Barrett-Karzinoms.
Dtsch Arztebl Int 2015; 112(13): 224-34

http://www.aerzteblatt.de/archiv/168936

Kommentar :

Prägnante Übersichtsarbeit nach Art eines Lernprogrammes – verfasst in Kooperation von Gastroenterologen, Viszeralchirurgen und Pathologen. Die Arbeit enthält sehr gut lesbare diagnostische und therapeutische Algorithmen und hervorragende endoskopische Bilder.
Insgesamt eine aktuelle zusammenfassende Bestandsaufnahme zu Früherkennung und Management des Barrett-Karzinoms – als tägliche Orientierungshilfe für jeden Gastroenterologen und Viszeralchirurgen sehr zu empfehlen !

 


 

■ J Neu

Long-Barrett-Ösophagus – Dokumentation bei Beratungsresistenz.
Niedersächs Ärztebl 3:2014

http://www.norddeutsche-schlichtungsstelle.de/long-barrett-oesophagus-dokumentation-bei-beratungsresistenz/

Kommentar :

Bei der endoskopischen Überwachung eines Barrett-Ösophagus sollte der Gastroenterologe dem zuweisenden Arzt unbedingt mitteilen, nach welchem Zeitintervall die nächste endoskopische Kontrolle erforderlich ist. Die Empfehlung richtet sich nach den gültigen Leitlinien und nach dem histologischen Befund (Dysplasie / intraepitheliale Neoplasie), kann aber auch davon abweichen. So sollte bei einem makroskopisch suspekten, aber histologisch negativen Befund ein relativ kurzes Kontrollintervall vereinbart werden.

Für den endoskopierenden Arzt ist es im Falle eines Rechtsstreites wichtig, dass er diese Regeln beachtet und seine Empfehlung zur Überwachung auch dokumentiert hat.
Es empfiehlt sich auch, das praxisübliche Vorgehen im Ordner zum praxisinternen Qualitätsmanagement (QM) zu dokumentieren.

Darüber hinaus empfiehlt sich ein praxisinternes Recall-System, über das der betr. Patient nach Ablauf des Kontrollintervalles identifiziert und telefonisch zur Kontrolluntersuchung aufgefordert werden kann. Wird die Untersuchung abgelehnt, sollte dies unbedingt dokumentiert werden.

 


 

■ Fuchs KH

Die laparoskopische Fundoplicatio zur Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit.
Karl Storz. 2014

https://www.karlstorz.com/cps/rde/xbcr/karlstorz_assets/ASSETS/3317993.pdf

 

Kommentar:

Reichlich bebilderter Übersichtsartikel von einem der „Altmeister“ des Verfahrens.

 


 

■ Abrams JA, Appelman HD, Beer DG, et al.

Barrett’s Esophagus Translational Research Network (BETRNet): The pivotal role of multi-institutional collaboration in esophageal adenocarcinoma research.
Gastroenterology. 2014;146(7):1586-1590

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4224108/

 


 

 

■ Schneider NI, Langner C

Histologie der Refluxkrankheit und ihre Bedeutung für die Entstehung des Barrett-Ösophagus.
Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2014: 12(1), 5-10

https://www.kup.at/kup/pdf/12043.pdf

 

Kommentar:

Histologische Diagnose: schwierig, aber entscheidend.

 


 

■ Koop H, Fuchs KH, Labenz J, Lynen Jansen P, Messmann H, Miehlke S, Schepp W, Wenzl TG; Mitarbeiter der Leitliniengruppe.

S2k-Leitlinie: Gastroösophageale Refluxkrankkheit unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS):AWMF Register Nr. 021-013.
Z Gastroenterol. 2014 Nov;52(11):1299-346

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0034-1385202.pdf

 

Kommentar:

Die derzeit gültige deutsche Leitlinie zu Refluxkrankheit (einschl. Barrett-Ösophagus).

 


 

 

 

■ Palles C, Chegwidden L, Li X, et al.

Polymorphisms near TBX5 and GDF7 are associated with increased risk for Barrett’s esophagus.
Gastroenterology. 2015;148:367–378.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4315134/

 


 

■ Dura P, van Veen EM, Salomon J, et al.

Barrett associated MHC and FOXF1 variants also increase esophageal carcinoma risk.
Int J Cancer. 2013;133:1751–1755.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23504527

Kommentar :

GWAS zur Identifizierung zu Genvarianten mit Assoziation zu einem erhöhten Risiko für Barrett-Ösophagus und/oder Adenokarzinom des Ösophagus. 

 


 

■ Weronica E. Ek, David M. Levine, Mauro D’Amato, Nancy L. Pedersen, Patrik K. E. Magnusson, Francesca Bresso, Lynn E. Onstad, Peter T. Schmidt, Hans Törnblom, Helena Nordenstedt, Yvonne Romero (on behalf of the Mayo Clinic Esophageal Adenocarcinoma and Barrett’s Esophagus Registry Consortium), Wong-Ho Chow, Liam J. Murray, Marilie D. Gammon, Geoffrey Liu, Leslie Bernstein, Alan G. Casson, Harvey A. Risch, Nicholas J. Shaheen, Nigel C. Bird, Brian J. Reid, Douglas A. Corley, Laura J. Hardie, Weimin Ye, Anna H. Wu, Marco Zucchelli, Tim D. Spector, Pirro Hysi, Thomas L. Vaughan, David C. Whiteman, Stuart MacGregor; on behalf of the BEACON study investigators

Germline Genetic contributions to risk for esophageal Adenocarcinoma, Barrett’s esophagus, and Gastroesophageal reflux.
J Natl Cancer Inst (2013) 105 (22): 1711-1718

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3833931/

 

Kommentar:

Eine weitere Arbeit aus der BEACON-Studiengruppe. Nachgewiesen durch GWAS wurden zahlreiche gentische Variationen mit hoher Übereinstimmung bei Barrett-Ösophagus (BE) und Adenokarzinom des Ösophagus (EAC). Keine Auffälligkeiten fanden sich bei gastro-ösophagealer Refluxkrankheit (GERD) ohne Barrett-Metaplasie bei allerdings limitierter Auswertbarkeit.
Untersucht wurde Material von etwa 6.000 Probanden, gefunden und in die Analyse einbezogen wurden fast 600.000 SNP (single nucleotide polymorphisms) als Äquivalent genetischer Variationen.
Neben vielen weiteren (exogenen) Faktoren wird die Entstehung von BE und EAC offenbar durch eine Vielzahl von genetischen Veränderungen beeinflusst – mit hoher Überlappung zwischen BE und EAC.
Beide Erkrankungen zeigen eine gewisse Erblichkeit, die jedoch polygen-additiv vermittelt wird.  Praxisrelevante genetische Risikomuster werden in der Arbeit nicht dargestellt.

 


 

■ EM El-Omar, J Jankowski

Genetics of Barrett ’ s: The Bigger, the Better.
Am J Gastroenterol 2012;107:1342-45

http://www.nature.com/ajg/journal/v107/n9/abs/ajg2012144a.html

Kommentar :

Übersicht über die verschiedenen Verfahren zur Identifizierung genetischer Risiken des Barrett-Ösophagus. Die Arbeit beschreibt die Situation noch vor der Erstellung der ersten großen GWAS.

 


 

■ Su Z, Gay LJ, Strange A, et al.

Common variants at the MHC locus and at chromosome 16q24.1 predispose to Barrett’s esophagus.
Nat Genet. 2012;44:1131–1136.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3459818/

 


 

■ Liao LM; Vaughan TL; Corley DA; Cook MB; Casson AG; Kamangar F; Abnet CC; Risch HA; Giffen C; Freedman ND; Chow WH; Sadeghi S; Pandeya N; Whiteman DC; Murray LJ; Bernstein L; Gammon MD; Wu AH

Nonsteroidal anti-inflammatory drug use reduces risk of adenocarcinomas of the esophagus and esophagogastric junction in a pooled analysis.
Gastroenterology 2012; 142(3): 442-452

https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT00357682

 

Kommentar :

Auswertung gepoolter Daten aus 6 retrospektiven Studien, die innerhalb des BEACON Konsortiums erstellt wurden. Die Stratifikation der Daten ist etwas unübersichtlich. Die Aufteilung in Adenokarzinome des Ösophagus und junktionale ösophago-gastrale Karzinome weist schon auf gewisse Probleme bei der Datenselektion hin. Insgesamt ergeben sich deutliche Hinweise auf eine chemoprotektive Wirkung der Einnahme von NSAR einschl. ASS, detaillierte Aussagen sind darüber hinaus aber kaum möglich (erfordert die protektive Wirkung eine gewisse Dauer, Dosierung und Kontinuität der Einnahme ? Ist ASS wirksamer als Standard-NSAR usw.).
Auch diese Daten sind also nicht „hart“ genug, um eine populations- oder Risikogruppen-gezielte Empfehlung zur Einnahme von NSAR zur Chemoprophylaxe von Adenokarzinomen des Ösophagus zu rechtfertigen (auch unter dem Aspekt einer Nutzen-Risiko-Abwägung).

Die erwünschten randomisierten Studien zu dieser Fragestellung sind enorm aufwändig – aber machbar.
Abzuwarten bleibt das Ergebnis der in Oxford initiierten AspECT-Studie, die auf einen Zeitraum von 10 Jahren angelegt ist und über diese Zeit beobachtet, ob die Entwicklung von Barrett-Ösophagus
 (BE) zum Adenokarzinom des Ösophagus (EAC) durch niedrig oder hoch dosiertes Esomeprazol allein oder in einer Kombination mit 300 mg ASS beeinflusst werden kann.

 


 

■ S L Picardo, S G Maher, J N O’Sullivan, J V Reynolds

Barrett’s to Oesophageal Cancer Sequence: A Model of Inflammatory-Driven Upper Gastrointestinal Cancer.
Dig Surg 2012;29:251–260

http://www.karger.com/Article/Pdf/341498


Kommentar:

Übersichtliche Darstellung der Entzündungsgenese des Barrett-Ösophagus mit potentieller Weiterentwicklung zum Barrett-Adenokarzinom (EAC). Immunzellen mit Zytokin-Produktion, sog. small molecules, extrazelluläre Matrix, Hypoxie und Angiogenese sind die entscheidenden Teilfaktoren (inflammatory microenvironment) in der Entzündungs – Karzinogenese – Kaskade.

 


 

■ RF Souza, G Freschi et al.

Barrett’s esophagus: genetic and cell changes.
Ann. N.Y. Acad. Sci. 1232 (2011) 18–35

https://deepblue.lib.umich.edu/bitstream/handle/2027.42/86844/j.1749-6632.2011.06043.x.pdf

Kommentar:

Zusammenfassung wesentlicher Aspekte zu Genetik, Epigenetik, Transkription, Signalwegen und möglichen Biomarkern bei Barrett-Ösophagus. Gut lesbar durch Frage-Antwort-Struktur.

 


 

■ A Behrens, O Pech, F Graupe, A May, D Lorenz, C Ell

Barrett-Karzinom der Speiseröhre.
Dtsch Arztebl Int 2011; 108(18): 313-9

http://www.aerzteblatt.de/archiv/887377

Kommentar :

Übersichtsartikel zum Thema “ Barrett-Karzinom “ aus dem deutschen Endoskopie-Zentrum mit der größten Erfahrung zur endoskopischen Resektion von mukosalen Barrett-Karzinomen und umfangreichem, wissenschaftlich auch hinsichtlich Langzeitdaten ausgewertetem Patientenregister.

International Barrett’s and Esophageal Adenocarcinoma Consortium „Beacon“

Webseite

 


 

 

Barrett´s Oesophagus Campaign

Webseite

 


 

S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome des Ösophagus

Langversion-PDF

Kurzversion-PDF

 


 

Videos zu Wnt-Signalwegen

Youtube-Video 1

Youtube-Video 2

Youtube-Video 3


 

Gastrointestinale Refluxkrankheit (GERD) / Fundoplicatio

Webseite Uniklinikum Leipzig

Wikipedia-Beitrag

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